Retour à la liste
Kritik am Radweg im Urleswald

Kritik am Radweg im Urleswald

1 460 2

Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Kritik am Radweg im Urleswald

Aidhausen (UK) Seit dem Frühjahr 2007 ist das Radwegenetz im Landkreis Haßberge flächendeckend neu ausgeschildert. Einige Routen erschließen beliebte touristische Ziele sogar über die Landkreisgrenzen hinweg, so zum Beispiel den Ellertshäuser See. Doch nun gibt es Ärger, weil die Strecken zum Teil durch Privatgelände führen – und die Eigentümer vorher nicht gefragt worden sind.
Die alte Route „R4“ führte bisher von Humprechtshausen auf der Kreisstraße nach Reichmannshausen und von dort zum See. Nun hat man seitens des Landkreises aus Gründen der Verkehrssicherheit die Streckenführung von der Kreisstraße weg auf vorhandene Flurwege durch den Körperschaftswald Urles zur Roten Marter verlegt. Von dort geht es durch einen schattigen Laubwald weiter auf einer gerade mal drei Kilometer langen Strecke zum Ellertshäuser See.
Es stellte sich jetzt heraus, dass die Urles-Waldkörperschaft Humprechtshausen vor der Ausschilderung der neuen Route über die Privatforstweg nicht gefragt und einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.
Zum Hintergrund: Das überarbeitete Radwegenetz wurde bei einer Dienstbesprechung der Bürgermeister im Landratsamt wohlwollend abgesegnet. Keiner der anwesenden Gemeindechefs bemerkte offensichtlich, dass die neue Streckenführung auch Privatwege tangiert. Diese Grundbesitzer wurden schlichtweg „übersehen“, so auch die Humprechtshäuser Urles-Waldkörperschaft. Sie bewirtschaftet auf der Gemarkung Aidhausen einen knapp 50 Hektar großen Teilbereich des Urleswaldes.
Im Zusammenhang mit einer noch laufenden Ermittlung der Polizeiinspektion Haßfurt (ein Autofahrer und ein Radfahrer waren auf einem Urles-Waldweg verbal aneinander geraten) fand vergangene Woche eine polizeiliche Überprüfung der schon seit Jahrzehnten am Urles-Waldrand stehenden Fahrverbotsschilder mit dem Zusatz „Forst- und Landwirtschaft frei“ statt. Das Ergebnis der polizeilichen Recherchen: Radfahrer dürften diesen Forstweg grundsätzlich überhaupt nicht benutzen – die Betonung liegt hier allerdings auf „grundsätzlich“. Denn bei der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim hat sich nun herausgestellt, dass es für die Aufstellung der Verbotsschilder seit Beginn der Gebietsreform im Jahr 1978 keine verkehrsrechtliche Anordnung der Gemeinde Aidhausen gegeben hat. Die Folge: Die Schilder seien eigentlich illegal aufgestellt und müssten beseitigt werden, so der zuständige Sachgebietsleiter Siegfried Schneider von der Verwaltungsgemeinschaft.
Zur Lösung des Problem müssten jetzt entweder die alten Archive der ehemals selbstständigen Gemeinden durchforstet werden oder aber die heute zuständige Gemeinde Aidhausen müsste theoretisch für einen Erhalt des Fahrverbotes einen neuen Gemeinderatsbeschluss erlassen und so die Sache verkehrsrechtlich absichern. Dies aber würde die Nutzung des Weges als Radwanderweg in Frage stellen – doch das will niemand.
Jagdpächter Emil Klopf (Aidhausen) erinnerte sich, dass die Sperrschilder schon vor dem Jahr 1972 aufgestellt wurden. Er begrüße die neue Streckenführung durch den Wald, sagte er im Gespräch. Er habe nichts dagegen einzuwenden, vorausgesetzt die Radler blieben auf den ausgeschilderten Wegen und gingen mit ihren Mountain-Bikes nicht abseits der Wege.
Auch bei der Humprechtshäuser Waldkörperschaft Urles habe man gegen die neue Streckenführung durch den Privatwald eigentlich nichts einzuwenden, so deren Vorsitzender Werner Schmidt (Humprechtshausen). Etwas sauer stoße es ihm schon auf, wenn der Landkreis Radwege-Hinweisschilder sozusagen über Nacht auf Privatgrund aufstelle. Die Urles-Waldkörperschaft sei zuvor weder von den zuständigen Gemeinden Aidhausen und Riedbach, noch vom Kreis dazu befragt worden.
Die für die Neubeschilderung zuständige Tiefbauverwaltung des Landkreises ging hingegen davon aus, so betont ihr Chef Axel Meffert, dass die Zuständigkeiten innerörtlich durch den Gemeinderat geregelt wurden.
Es sei schon paradox, so Meffert, dass die Gemeinden eine stärkere Werbung für den Fremdenverkehr wünschen, andererseits könne man doch nicht den freien Zugang zum werbewirksamen unberührten Naturgenuss durch Fahrverbote ausschließen. In Kürze werde man diesen „unglücklichen Umstand“ mit den Gemeinden abklären. Er hoffe auf die Einsicht aller Beteiligten.

Commentaire 2

  • Ulrich J. Kind 23/06/2007 20:39

    @Gerdi, dass glaub ich Dir schon das diese ewig langen Textzeilen einen "erschlagen" können!
    "Duck Dich!" ;-)))
    Diese Texte sind aus der aktuellen Presseveröffentlichung zum Bild und darum für die normalen fc Bildunterzeilen natürlich viel zu lang.
    Ich übernehm halt die Text-Schwarte für die fc.
    Der obrige Text ist in der Zeitung auf 4 Spalten rund 130 Zeilen lang!
    VG Uli
  • Gerdi Hübner 23/06/2007 20:27

    deine Fotos zu dem Thema kommen ja gut an, aber deine Texte erschlagen
    sorry