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M O T O M


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Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell, es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!“
Röslein sprach: „Ich steche dich,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.“
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Musst es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

manchmal kommen sie nicht mehr nach Hause ...
manchmal kommen sie nicht mehr nach Hause ...
M O T O M


Hierbei handelt es sich um ein Fotoprojekt mehrerer Mitglieder.
Mehr dazu - Fight-Club


Aktuelles Thema 17.08.2014: Spuren



Thema für den 24.08.2014: Gegensätze ziehen sich an

Thema für den 31.08.2014: Streifzug

Commentaire 17

  • Sonnja S. 26/09/2017 18:33

    zwischen Leben und Tod
    lg sonnja
  • Anja Muskalla 25/01/2017 14:49

    Ich mag deine
    BILDSPRACHE...!!

    LG Anja
  • ~Pictures~ 18/11/2014 13:07

    Beautyful!
    Gruß Andreas
  • hajosch 31/08/2014 16:39

    einfach wieder richtig gut!
    hans
  • Woman of Dark Desires 18/08/2014 10:18

    wunderschön, voller melancholie..wie so oft bei euren bildern..ich mag das sehr!
    lg wodd
  • Drea - H 17/08/2014 21:17

    Das verlinkte Foto und das Gedicht legen ganz klar die Richtung fest, das Composing dazu ist wunderbar, es steht im Gesicht des Mädchens - kein romantisches Blumenwiesenkind.
    Hin und wieder nicht einfach, bei der Vielzahl der Beiträge, alles zu beachten. Persönlich nehme ich mir grundsätzlich die Zeit, alles zu lesen. Dafür eben weniger anzumerken.
    Bei mir fiel es mir auf, das was ganz anders gesehen wurde, weil der Text gar nicht gelesen wird.
    Schade!
    Das Thema hier ist seit ewigen Zeiten brisant. Da sind uralte Konditionen im Spiel, die ziehen die Spuren.
    Der Tatbestand zeichnet fürs Leben.
    LG Andrea
  • Anette Z. 17/08/2014 20:57

    Ja, alles in der Welt hat zwei Seiten. Wir Menschen neigen dazu, von einem Extrem zum anderen zu schwingen wie eine Schaukel. Und genau in der Mitte, wo man eigentlich sein müsste, sind schwingende Schaukeln nun mal am Schnellsten. Deshalb bleiben wir da auch nicht lange. Und so ist aus den Frauenrechtlerinnen der 60er Jahre, die durchaus viel bewirkt haben heute eine Pharce geworden. Es wird oft auf Gleichberechtigung gepocht, wo das nun mal nicht geht. Wie soll man in Führungspositionen Frauenquoten einführen, wenn gar keine Frauen da sind, die die Posten wollen? Mit dem Erfolg, dass jede Frau eingestellt werden muss, egal ob qualifiziert oder nicht. Daher der Begriff Quotenfrau. Da muss man viel weiter unten ansetzen...
    Genauso wie es bei dem Gedicht vom Heideröslein viele Interpretationen gibt. Denk an das Deutschlandlied: Geschrieben im kleinstaatlichen Land von Leuten, die mehr Ordnung wollten. Eine Strophe von den Nazis missbraucht. Und eine andere jetzt Nationalhymne. Außer der ursprünglichen Intention kannst du nichts davon dem Dichter anlasten ;-)
    Gruß, Fotomama
  • M O T O M 17/08/2014 20:43

    @ Fotomama
    Ich versuche mich über meine Bilder auszudrücken, mag eigentlich weniger meine eigenen Bilder beschreiben oder gar rechtfertigen. Das Obige ist im Zusammenhang mit einem Film entstanden, den ich am Freitag gesehen habe. Dort ging es um junge Menschen, die nach einem Disco - Besuch missbraucht, gedemütigt und vergewaltigt worden sind. Möglich war dies durch die Verabreichung von Drogen bzw. KO-Tropfen, die ihnen im Tanzclub verabreicht worden sind.
    Das ist leider üble Wirklichkeit, wie so vieles Andere, was ich auch in meiner Arbeit schon öfter als mir lieb ist erlebt habe.
    Ohne die "bösen" Frauenrechtlerin wären wir heute nicht da wo wir sind. Das es immer und überall Extreme gibt liegt in der Natur des Menschen. D.h. jedoch nicht, dass Frauenrechtlerin per se zu verurteilen wären.
    Ich schaue mir Horrorfilme an, lese Psychothriller und habe meinen Kindern alles an Kinderliteratur vorgelesen außer Grimms Märchen. Da fand ich die Disneyvarianten kinderfreundlicher.
    Die meisten meiner Bilder haben einen düster-melancholischen Inhalt, sie drücken Teile meiner Gedankenwelt und auch Realität aus, aber eben auf einer piktorafischen Ebene, die sowohl Realitätsanteile aber auch meine ureigenste Deutung und Empfindungen dabei ausdrücken.
    Genauso gehe ich auch durch die FC und schaue mir die Bilder an, die für mich eine Aussagekraft haben. Das Bild, an das ich angemerkt habe, fand ich deshalb gut, weil es sich um eine absurde Verknüpfung handelte - ich mag sonst keine Splatterbilder.

    Ich schreibe nicht meine kompletten Gedankengänge an Bilder. Wenn ich in eine Ausstellung gehe, können wir uns stundenlang über die dort gezeigten Bilder austauschen, aber hier in dieser schnelllebigen Bilderflut verweile ich nicht so lang an einem einzigen Bild. Da gibt es nur wenige Ausnahmen und dennoch schreibe ich mehr als +++ :))
    Gruß MO
  • Anette Z. 17/08/2014 18:53

    Ok, in deiner Interpretation des Gedichtes macht das Bild Sinn. Aber mal ehrlich: Das musst du dranschreiben. Ich hab das in der Schule aber anders gelernt ;-)
    Leider bin ich auch mit Frauenrechtlerinnen groß geworden, die in allem und jedem, was mit Männern und Sex zu tun hatte, gleich was böses sahen. Von daher hab ich so meine Probleme mit derartigen Interpretationen, die dann auch noch als einzig mögliche Variante gesehen werden. Schau mal bei Wikipedia nach. Da steht als zweite Interpretationsmöglichkeit, dass das "Röslein" eine junge Frau ist, die verlassen wird und sich "wehrte und stach" - also sich mit gewaltsam für die Untreue des Mannes rächt.

    Und jetzt mal ehrlich: Hast du jemans deinen Kindern Grimms Märchen und 1001 Nacht vorgelesen? Was da alles passiert - da ist eine Vergewaltigung harmlos gegen. Da werden Menschen gefressen, Bäuche aufgeschnitten, Leute verbrannt, Frauen entführt, schlimmste Verbrecher als Helden für ihre Klugheit gefeiert, .... Die Liste ist lang.
    Und die düsteren Bilder im Fight-Club magst du doch auch, obwohl sie indirekt von Verbrechen erzählen. Schau dir nur mal bliXXas Tagesbeitrag an. Da schreibst du - und es klingt sehr zustimmend - "krass ... lachender Suizid. Kein Wort über die Verherrlichung von Anjas Verzweiflung oder die Verharmlosung von Selbstmord. Wenn das negativ gemeint war, solltest du dir mal Gedanken drüber machen, dass du dich deutlicher ausdrückst ;-)
    Gruß, Fotomama
  • MissNeugier 17/08/2014 18:29

    Eine sehr tolle Arbeit, klasse Ausdruck und BEA!
  • innocent 17/08/2014 16:13

    mit deine erklärung zum gedicht... finde ich deine arbeit sehr passend zum thema... !
    die spuren sind im gesicht auch lesbar... nur ich wusste vorher nicht wovon..
    mit gedichten tue ich es mir schwer
    das bild ist sowieso wunderschön gemacht und melancholisch
    ich hätte gerne gesehen wie du die "spuren" die ich dargestellt habe,umgesetz hättest...
    inn
  • M O T O M 17/08/2014 13:23

    @ Fotomama und Angela May
    ...herzlichsten Dank fürs Ansehen und Anmerken
    Zu Eurer Information und Hintergrund zu meinem Bild:
    Die Verherr­li­chung oder Verharm­lo­sung der Gewalt gegen Frauen in der Lite­ratur beginnt früh, zum Beispiel mit dem „Heider­ös­lein”. Man sollte meinen, dass sich die symbo­li­sche Darstel­lung einer brutalen Verge­wal­ti­gung, vertont oder unver­tont, nicht zum Schul­un­ter­richt eignet und schon gar nicht auf eine Stufe mit wirk­li­chen Liebes­lie­dern gesetzt werden solle. Denn Goethe hin, Schu­bert her, die letzte Strophe ist eine nur leicht verbrämte Terror­szene: „Doch der wilde Knabe brach’s Röslein auf der Heiden/ Röslein wehrte sich und stach/ Half ihm doch kein Weh und Ach/ Musst es eben leiden.„
    Die Verharm­lo­sung entsteht dadurch, dass der Verge­wal­tiger, also ein ausge­wach­sener, zumin­dest geschlechts­reifer Mann, als „wilder Knabe” einher kommt, dass die Tat symbo­lisch an einer Blume ausge­führt wird, obwohl deut­lich Kraft­meier und schwä­cheres Mädchen gemeint sind, und dass im hinge­träl­lerten Refrain „Röslein, Röslein, Röslein rot/ Röslein auf der Heiden” der Terror verplät­schert. Das Lied ist verlogen, weil es ein Verbre­chen als unver­meid­lich und oben­drein wie eine Liebes­szene darstellt. Helke Sander hat in ihrem umstrit­tenen Doku­men­tar­film BeFreier und Befreite einen Männer­chor einge­setzt, der das „Heider­ös­lein” kommen­tarlos und unmiss­ver­ständ­lich, im Kontext der Massen­ver­ge­wal­ti­gungen des Zweiten Welt­krieges singt. Damit ein Mädchen oder eine Frau ein solches Lied hübsch findet, muss sie mehr von ihrem mensch­li­chen Selbst­be­wusst­sein verdrängen, als sich lohnt, von ihren eroti­schen Bedürf­nissen ganz zu schweigen..
    Ruth Klüger, Frauen lesen anders, in: Die Zeit, 25.11.1994

    @Andreas Hosse Danke und einen schönen Sonntag

    LG MO
  • Angela May 17/08/2014 12:19

    Der Bezug zum Thema ist mir auch nicht klar,stört mich jetzt aber mal nicht, weil ich das Composing und die BEA einfach fantastisch finde.
    Gruß Angela
  • Andreas Hosse 17/08/2014 12:02

    Dazu fällt mir ein Gedicht von mir ein....
    -------------------------



    manchmal zeigst du....

    dein wahres ich,
    deine sanfte verletzliche Seite,
    dein wahres Gesicht.
    *
    manchmal zeigst du....

    wie sensibel und
    wie verletzlich du bist,
    manchmal lässt du es zu.
    *
    manchmal zeigst du....

    was dir Sorgen macht,
    was dir Hoffnung gibt,
    was dich anmacht.
    *
    manchmal zeigst du....

    deine Ängste,
    deine Lust,
    deine Sinnlichkeit.
    *
    manchmal zeigst du....

    dass du mich brauchst!
    *
    *
    ach lass doch öfters

    manchmal sein!

    © Andreas Hosse