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Maria Winkling / OÖ

Beim großen Enns-Hochwasser 1736, das das untere Ennstal schwer verwüstete, wurde hier in Winkling, an der Ennsschlinge bei Haidershofen kurz nach der Stadt Steyr, eine hölzerne Marienstatue angeschwemmt. Weil man den Eigentümer nicht feststellen konnte, ließ Andreas I., Abt von Gleink, sie am Fluss auf einer Säule aufstellen.

Um das Muttergottesbildnis, später Maria in der Glorie genannt, entwickelte sich eine lebhafte regionale Wallfahrt. Daher wurde über dem Bildstock eine kleine hölzerne Kapelle erbaut, die 1773–1775 durch die heutige steinerne Kapelle ersetzt wurde.

Das Türmchen der Kapelle trug ursprünglich anstatt eines Kreuzes eine Blechtafel in der Form einer Bischofsmütze, auf die ein Heiliger Nikolaus, Schutzpatron der Flößer und Schifffahrt, gemalt war. Diese Figur blickte als Landmarke flussaufwärts. Unter den Ennsflößern wurde es üblich, den Hut auf ein kurzes Gebet abzunehmen, wenn sie sich der Kapelle näherten, bevor sie dann die gefährliche Flussschlinge mit ihren steilen zerklüfteten Ufermauern aus Konglomeratgestein und Schwallen durchrudern mussten. Diese Tafel wurde 1962 durch ein Kreuz ersetzt.

Der Name der Kapelle ging auch auf den Ort Winkling selbst über, der heute „Maria im Winkl“ genannt wird.

Mit dem Bau des Kraftwerks Staning 1946 ersoffen die Schwalle der Ennsschlinge. Der Spiegel des „Staninger See“ genannten Stauraums reicht heute direkt an die Kapelle heran. Anlässlich einer Stauzielerhöhung des Kraftwerks wurde die Kapelle 1982 unter Mitbeteiligung der Ennskraftwerke AG aufwändig fundamentiert und renoviert. Daran erinnert eine Gedenktafel.

Die Wallfahrt wird bis heute zweimal jährlich (Sonntag Anfang Mai und Anfang Oktober) von der Stiftskirche Gleink her abgehalten, mit Fahnenträgern und Musikkapelle.

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Exif

APN L1D-20c
Objectif 28.0 mm f/2.8
Ouverture 2.8
Temps de pose 1/1600
Focale 10.3 mm
ISO 100

Plébiscité par

Geo