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Wenn man wirklich leben will, sollte man das nicht mehr Leben nennen. Der Begriff ist verschandelt durch Live-Sendungen, Lifestylemagazine, Lebenspläne. Sowieso scheint es, als müsse man für alles Wichtige ohnehin eine Privatsprache erfinden. Schade, dass das nicht geht. Denn entweder etwas ist Sprache, dann ist es nicht privat, oder etwas ist privat, dann ist es keine Sprache. Danke, später Wittgenstein. "Später Wittgenstein". Auch so ein Unsinn. Gibt es auch einen "frühen Rosie"? War das heute denn ein guter Abend? Warum denke ich dann diesen Mist? Nur weil der Nachhauseweg lang ist? Ruhig. Atmen. Gucken. Immer dieses ewige Ablehnen. Nie mal zufrieden mit nur einem Abend, selbst wenn er gut war. Jaja, gut. Trotzdem alleine auf dem Nachhauseweg, du kriegst es immer ganz toll hin. Und was soll der Scheiß, das dürfe man nicht Leben nennen? Ich schaffe so sehr das, was Live-Sendungen, Lifestylemagazine, Lebenspläne schon sind, ich lasse selbst keinen Raum, ersticke, erdrücke, weil ich von allem erstickt, erdrückt zu werden wähne. Was für eine billige Rache. Ich = ich = kotz. Tautologisches Geschwafel. Also: Fresse halten. Etwas klappt nicht. Links von mir. Ich halte an. Der Alkohol im Blut lässt mich kurz taumeln. Scheiße. Scheiß später Wittgenstein. Scheiße. Wieder nur alleine. Fast muss ich weinen. Ich höre den Wind. Das erste Mal heute Abend.

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