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Ein Wind macht möglichst unvollständige Geräusche in der lediglich erahnbaren Umgebung, die zwischen wilder Romantik und hinterwäldlerischer Verwahrlosung schwankt, ohne aber auch genau die Mitte zu treffen. Ein Gefühl leichter Beklemmung, das auch Vorfreude ist, Vorfreude auf irgendeine abgefahrene Entdeckung, vielleicht ein überwuchertes Schloss oder umgekehrt ein Wohnwagen mit einer verwesenden Leiche darin. Die Schritte führen über angelegte KIeswege und tiefen Matsch, der in den Rillen der Schuhe stecken bleibt. Mein Wandersgefährte und ich sprechen ein paar Worte. Ich erzähle, dass ich neulich einen postapokalyptischen Film gesehen habe, und versuche, die eigentlich nichtvorhandene Story wiederzugeben. Dann werde ich unterbrochen durch eine Wiese, auf der wir ein ganz junges Schaf entdecken. Als wir näherkommen, steigen einige Raben auf in wildem Geflatter. Man hört es in der Stille. Das Schaf sieht uns an, bleibt aber stehen, wo es ist. Es liegt ein größerer Trost in der Unfasslichkeit als in jedem gut gemeinten Ratschlag. Der Wind bleibt konstant, einige Äste knarzen.
Das Abenteuer wartet noch.

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