A.-J. O.


Premium (Pro), Region Stuttgart

Mono(chrom + kultur)

Marbach am Neckar.

Ausflug in bisher gemiedene Gefilde. Ein Gefühl wie Fremde …

Selbst das Bunte erschien seltsam hohl und farblos und Unbehagen kroch aus allen Zwischenräumen und wieder in sie hinein.

Da wird einiges an Arbeit notwendig sein …

Commentaire 14

  • wolfstein 31/10/2022 21:10

    Vielleicht ist man nicht bereit diesen schönen Ort bei einem Gedankentief anzunehmen. Da kann das Licht sein wie es will.
    VG Wolfgang
    • A.-J. O. 01/11/2022 10:17

      Das Licht war, wie es wollte. :-)

      Die Gedanken … Hm …

      Wie geht man gedanklich an etwas heran, was dem Gefühl eigentlich widerstrebt? Was Schönheit betrifft, kann man endlos darüber nachdenken, diskutieren oder gar streiten. Dieser Ort muss schön sein! Erstens, weil er von vielen so beschrieben wird und zweitens weil er willentlich genau so gestaltet wurde, wie er ist.

      Aber es fällt mir persönlich schwer, zwischen Mülltonnen, Zigarettenkippen, Taschentüchern, Plastikfetzen und Hundehaufen diese Schönheit zu empfinden — oder sie als Teil derselben zu akzeptieren.

      In meinen Augen wäre dieser Ort schön, würde man ihn aufräumen und vor allem etwas Kopf- und Handarbeit in die Ausgestaltung zivilisatorischer Kernpunkte investieren, damit diese nicht wie lieblos hingeworfen oder gestellt wirken.
  • Marina Luise 28/09/2022 12:34

    Wie kann man diese 'schillernde' Stadt (war im Juni dort) "hohl und farblos" finden? :))
    Im Net ein hochgelobter Grieche - wenn dir deine Gesundheit lieb ist - bleib weg! :)))
    • A.-J. O. 01/11/2022 10:24

      Als ich dort war, „schillerte” es — abgesehen von Mineralöl-Schlieren — eher nur im Sinne eines Wortspiels. Den Geburtsort eines Menschen würde ich eher als Zufall betrachten. Interessant erscheint mir vielmehr, wie Schiller in seinen Werken auf seine Geburtsstadt eingeht und ihren Einfluss auf seinen Werdegang, seine Persönlichkeit und seine Gedankenwelt herausarbeitet … ^_~
    • Marina Luise 01/11/2022 11:03

      Ich wollte damit nur meine Enttäuschung humoristisch zum Ausdruck bringen! ;)
    • A.-J. O. 01/11/2022 11:20

      So hatte ich Dich verstanden. Daher die Antwort, die hoffentlich mit den unzähligen impliziten „Gänsefüßchen” nicht zu ernsthaft wirkt — wenn auch im Kern durchaus so gemeint … :-)

      Immerhin war sogar die englische Königin Elisabeth, die Zweite, dort gewesen … :-D

      »Wohlauf, Allobrogen, aufs Pferd, aufs Pferd …«
    • Marina Luise 01/11/2022 11:31

      :))) dir einen guten Appetit! ;)
  • Pelue 04/02/2022 19:18

    Dein Unbehagen: Ich kann's gut nachvollziehen. Ich spüre ihm mit der Kamera nach.
    Martin.
    • A.-J. O. 01/11/2022 10:37

      Aus diesem Grund betrachte ich Deine StadtEINsichten — und die anderer Fotografen — gerne und versuche, daraus auch einen Schlüssel für das eigene leibhaftige Sehen zu entwickeln. (Bisher ohne Erfolg.) Da es dem Menschen so wichtig ist, sich in immer größeren Ansammlungen niederzulassen und zu „ballen”, glaube ich, dass es nicht möglich ist, uns als Spezies zu begreifen, ohne unsere Städte zu verstehen. Und womöglich zu lieben!

      Seufz! Ein schwerer Weg. Könnte man uns Menschen dort nahe kommen, wo wir zwischen Natur und Gewalten selbst wie Fremde wirken oder wie Gäste scheinen — es wäre sicherlich einfacher …
    • Pelue 04/11/2022 15:14

      Danke für diese so spannende wie differenzierte Antwort auf meinen schnell dahin geworfenen Satz. Dem Tenor Deines ersten Absatzes stimme ich vorbehaltlos zu. Tatsächlich ist es so: Verstehen wir alles, was Urbanität ausmacht, verstehen wir unsere Spezies zumindest besser. Ich glaube, dass mir selbst die Kamera dabei hilft, via oberflächlicher Erscheinung des Urbanen sein Wesen(tliches) besser zu erkennen. Meine Methode dabei - Du sprichst die Herangehensweise bei Deinem Kommentar zu meinem Foto 22 - 045 selbst an - ist die des klassischen Flaneurs. Ich lasse mich durch die Städte treiben und folge Instinkt und visuellen Reizen, in der Hoffnung, mich so dem Wesentlichen nähern zu können. Praktisch bedeutete das z. B. bei meinen vielen Stadtgängen in Berlin, dass ich morgens aus dem Haus gegangen bin und einfach los gelaufen bin, ohne Plan. Fand ich die nächste Haltestelle interessant, dann nix wie rein in die S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn usw. War ich der Meinung, irgendwo aussteigen zu sollen, hab ich das getan und bin wieder ne Stunde oder länger gelaufen. Die vielen Mosaiksteinchen, die ich fotografiert habe, ergaben ein Bild - oft ein verstörendes, verunsicherndes, denn Urbanität kann zwar wunderbar sein, humorvoll, anregend, offen, verspielt, schön, sozial, aber unterm Strich eben auch sehr rau, ungehobelt, kalt, abstoßend, dreckig, würdelos. Genau diese Widersprüche machen für mich die Städte so interessant. Wer Individuum und Gesellschaft gleichermaßen verstehen möchte, muss ein (bei uns: fotografisches) Auge auf die Städte werfen. Die von Alexander Mitscherlich thematisierte "Unwirtlichkeit der Städte" (1965!) ist genau das, was mich als Fotograf so motiviert. 

      Insofern ist Dein zweiter Absatz genauso zutreffend, und ich seufze mit.

      Herzlichen Gruß
      Martin.
  • Slinilo 04/02/2022 15:03

    Schön. Ist ja auch ne Weltreise nach Marbach ,-) HG Nils