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Multitasking: fressen beim Sex beim Fressen

Multitasking: fressen beim Sex beim Fressen

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Multitasking: fressen beim Sex beim Fressen

Viele Insekten und Spinnen sind außerordentlich multitasking-fähig. Dazu gehört das Fressen während der Paarung. Oder die Paarung beim Fressen. In einem vergleichsweise kurzen Insektenleben, dass nur selten als länger als vier Monate währt, ist es schon von Vorteil, wenn alle Prozesse, die sowohl für das individuelle Überleben als auch für das der Population und der Art erforderlich sind, möglichst zeiteffizient und sicher absolviert werden. Manche Dinge im Leben lassen sich durchaus parallel erledigen.
Die Gemeine Raubfliege Tolmerus atricapillus ist die häufigste aller Arten der gleichnamigen Fliegenfamilie (Asilidae), die von den Meeresküsten bis in die subalpine Höhenstufe der Hochgebirge vorkommt. Das Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis nach Ostasien (nördliche Paläarktis). Sie fliegt von Anfang Juli bis weit in den Oktober, unter günstigen Witterungsbedingungen von Anfang Juni bis November. Eine Biotoppräferenz hat sie höchstens für trockenwarme Gebiete, ansonsten kommt sie fast überall vor, in feuchten Wiesen, in lichten Laub- und Nadelwäldern, im Siedlungsbereich; nur dunkel-dichte Wälder meidet sie. An den Ansitz stellt sie überhaupt keine Ansprüche; offene Sandstellen, Steine, Zaunpfähle und Laternenmasten und jedwede Vegetationsstruktur nimmt sie an. Auch während des Paarungsaktes lassen sie sich nicht stören, erst recht nicht im Schatten und in den Abendstunden. Wird ihnen die Belästigung, etwa durch einen Fotografen, irgendwann doch zu viel, fliegen sie auf, bleiben aber selbst dann noch oft in ihrer Stellung einander verbunden.
Die Eier legt das Weibchen in oder an alle möglichen Strukturen, etwa Kiefernzapfen, Holzstücke, vertrocknete, am Boden liegende Blüten- oder Fruchtstände. Nach etwa 3 Tagen schlüpfen die Maden und graben sich in den Boden. Dort leben sie versteckt vor den Augen neugieriger Beobachter, weshalb das Wissen um die larvale Entwicklung, die wahrscheinlich ein Jahr dauert, recht spärlich ist. Als gesichert gilt eine räuberische Lebensweise, wobei es zwischen den einzelnen Larvenstadien Unterschiede geben kann. Zur Beute gehören überwiegend in der Erde lebende, phytophage Käferlarven (Blattkäfer, Blatthornkäfer, Rüsselkäfer).
Solltet Ihr Euch fragen, ob der Griff des Männchens in die weiblichen Augen Schäden hinterlässt, könnt Ihr hier* nachlesen.

* https://www.fotocommunity.de/photo/in-stellung-gegangen-raubfliegen-sex-weisswolf/45982112

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