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Neues Leben

Der Auerochse oder Ur ist der Stammvater unserer heutigen Hausrinderrassen. Er war über weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas verbreitet. Dort lebten sie in Steppen, Waldlandschaften, Auen und auch in Gebirgen. Im Laufe der Zeit führten die Zerstörung ihres Lebensraums durch den Menschen, die Konkurrenz durch Weidevieh und schließlich ihre direkte Verfolgung zur völligen Ausrottung. Die letzte Auerochsenkuh soll 1627 in Polen erlegt worden sein.

Die Brüder Lutz und Heinz Heck, Zoodirektoren in Berlin und München, züchteten in den 1920er Jahren durch Kreuzung heutiger, vom Ur abstammender Rinderrassen den Auerochsen "zurück". Trotz unterschiedlicher Zuchtansätze gelangten beide Linien zu einem ähnlichen Ergebnis, einem robustem Rind, das - abgesehen von der Größe - das Aussehen des ausgestorbenen Auerochsen hatte. Heute gibt es europaweit wieder einige tausend dieser so genannten "Heck-Rinder". Eine genaue Rückzüchtung ist nicht mehr möglich, da das verloren gegangene Erbgut nicht wiederhergestellt werden kann. Auch im Eiszeitlichen Wildgehege Neandertal werden diese Rinder gehalten und gezüchtet. Ich hatte das große Glück, ein Kalb fotografieren zu können, das gerade auf die Welt gekommen war.

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