Elke Palmer


Premium (World), Bischofswerda

Oxygenien

Wir schreiben das Jahr 2118. Wasser in reiner Form gibt es nicht mehr. Die Luft ist so verschmutzt, dass Sauerstoff nur noch in Spuren vorhanden ist. Ohne Atemgerät ist man verloren. Den nötigen Sauerstoff für diese Geräte muss man sich erarbeiten, indem man in riesigen Werkshallen Automaten bedient, das heißt, Hebel betätigt, Knöpfe drückt und an Rädern dreht. Je komplexer die Aufgabe, desto mehr Sauerstofftabletten wirft der Automat aus, aber auch die Fehlerquote ist höher. Und wer Fehler macht bekommt weniger Sauerstoff. Und wer mehr arbeitet, verbraucht auch mehr Sauerstoff. Ein Teufelskreis.
Essen gibt es nur noch in flüssiger Form. Weil man die Sauerstoffmasken nicht abnehmen kann, schiebt man sie nur ein wenig zur Seite und zieht die Nährflüssigkeit durch einen Trinkhalm ein. Beim Schlafen in den riesigen Bettenburgen verbraucht man am wenigsten Sauerstoff. Wer neue Kleidung braucht, lässt sich gegen Abgabe des alten Kittels einen neuen aushändigen. Sie sehen alle gleich aus.
Drohnen und Kameras sind allgegenwärtig. Sie überwachen und scannen die Menschen, die sich auf den Laufbändern zu ihren Zielen transportieren lassen, denn Bewegung verbraucht Sauerstoff. Die Reproduktion ist ein rein technischer Prozess, für Lust gibt es nicht genügend Luft. Sie ist ausgestorben. Die Leute, die durch die Drohnenscanner ausgewählt werden, gehen in das Reproduktionszentrum. Die Zutaten für neue Menschen bringen sie mit ihren Körpern mit, alles andere erledigen Automaten.

Meine Inspiration zu dieser Geschichte erhielt ich durch den Roman "Oxygenien" von Klara Feher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Oxygenien


Häuser, Wege und Kartons sind gemalt
Kameras von eigenen Fotos
Menschen mit DAZ3D erstellt
Drohnen: https://pixabay.com/de/drohne-multikopter-kopter-fliegen-3322883/


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