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Helga Sevecke


Premium (Pro), Bremen

Palais Lobkowicz

ein Ort deutsch, tschechischer und europäischer Geschichte

„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise möglich geworden ist.“
Mit diesen Worten verkündete der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher am 30. September 1989 auf dem Gartenbalkon des Palais Lobkowicz die Ausreisemöglichkeit in die Freiheit für fast 4 000 DDR - Flüchtlinge. Drei Monate danach war auch das kommunistische System der CSSR zusammengebrochen und der ehemalige Dissident Václav Havel wurde neuer Präsident des Landes.

Die Trabi - Skulptur „Quo Vadis“ von David Cerny erinnert an die Ereignisse des Herbstes 1989. Das Original befindet sich heute in der Sammlung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.

Die böhmische Adelsfamilie Lobkowicz besaß dieses Barockpalais, erbaut in den Jahren nach 1702, seit 1753. Ludwig van Beethoven und Carl Maria von Weber gaben im Kuppelsaal des Palais Konzerte. 1927 verkaufte die Familie Lobkowicz das Gebäude an den tschechoslowakischen Staat.
Seit 1974 ist es der Sitz der Deutschen Botschaft Prag.

(Dieser Text steht auf einer Tafel am Zaun der Botschaft, durch den ich das Foto gemacht habe.)

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