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Benjamin Schuchardt


Free Account, Hessen, Hersfeld-Rotenburg

*** PERFEKT ***

Perfekt ist dieses Foto bestimmt nicht, aber dafür war gestern die Tour perfekt, wobei man kann die Tour vom 06.05.2008 nicht mehr als Tour bezeichnen …, eher als eine Luxusreise in die Herrlichkeit der Natur. Eine Tour mit , Peter Grimm, Wolfgang Hock und meiner Wenigkeit. Eine Tour die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Eine Tour die uns von einer Überraschung zur nächsten führte und die Herzen der Orchideenfreunde mächtig strapazierte ;-)) Nun habe ich doch schon so einige Orchitouren hinter mir, aber ich kann ehrlich sagen, dass das gestern die wohl beste Orchitour war, die wir je unternommen haben.

WARUM war diese Reise nun so ein Erfolg?
Dass diese Orchieenreise so ein Erfolg wurde ist sicherlich einmal dem herrlichen Kaiserwetter zu verdanken, aber auch den netten Orchideenfreunden, die stets neue Entdeckungen machten und sich an den Schönheiten erfreuen konnten. Ein ganz besonderer Grund für den Erfolg dieser Tour sind aber natürlich die Orchideen. An dieser Stelle noch mal besonderen Dank an alle Orchideen und natürlich an unsere persönlichen Shootingstars, die sich z.T. einem Blitzlichtgewitter aussetzen mussten;-).

Tour von Naumburg über Rossleben bis nach Bilzingsleben

Unsere Tour begann bei Naumburg, wo wir ganze Felder von blühenden Purpurknabenkräutern (Orchis purpurea) bewundern konnten. Dazu gesellten sich unzählige Spinnenragwurze (Ophrys sphegodes), Fliegenragwurze (Ophrys insectifera) und deren Hybriden, auch die ersten Dreizähnigen Knabenkräuter (Orchis tridentata) erblickten bereits das Licht der Welt. Schon bei Naumburg konnten wir tausende Orchideen bewundern und keine kleinen Orchideen, sondern große, kräftige und blühstarke Pflanzen mit vielen Knospen. Doch nun das Highlight von diesem Standort. Wir waren gerade am Gehen, da tat es schon einen lauten Schrei und was war gefunden? Eine apochrome Fliege, die uns in ihrem zarten Grün- Gelbtönen freundlich entgegen schimmerte. Nun war der Tag eigentlich schon gerettet und ich hätte den Standort lieber gar nicht mehr verlassen. So groß war die Freude.

Doch es musste weiter gehen. Zur zweiten Etappe unserer Tour. Zur zweiten Überraschung. Zu einem der größten Standorte des Kleinen Knabenkrautes (Anacamptis morio). So fuhren wir also nähe Rossleben und schon beim Heranfahren an den Standort leuchteten uns zahlreiche lilane A. morio entgegen. Als wir an diesem Standort ankamen, da konnte man nur noch jubelnd aus dem Hockschen Auto springen. Letztes Jahr blühten hier vielleicht 1000 A. morio, wenn überhaupt. Dieses Jahr kann man hier mindestens 10000 Pflanzen sehen und das ist wahrscheinlich noch untertrieben. A. morio über die ganzen Hügel hinweg, wohin das Auge schaut. Eine neben der anderen Orchidee, dicht an dicht. Doch es waren nicht nur die lilanen Farbtupfer, die uns ins Auge stachen. Peter macht sich nämlich sogleich auf Albinosuche und es dauerte nicht lange, dann hatte er sie gefunden. Nicht einen Albino, nicht zwei Albinos, mindestens 10 Albinos leben hier ihr Leben und strahlen uns zwischen ihren lilanen Brüdern und Schwestern mit ihrem reinen Weiß entgegen. Da war also schon wieder das nächste Highlight. Uns riss es mal wieder regelrecht vom Hocker und nur widerwillig trennten wir uns schließlich von diesem Standort, denn wir waren schon wieder eine Stunde im Zeitverzug und die Tour Richtung Bilzingsleben musste ja noch fortgesetzt werden.

Nun sollten uns noch viele Brandknabenkräuter (Neotinea ustulata), Dreizähnige Knabenkräuter (Neotinea tridentata), Männliche Knabenkräuter (Orchis mascula), Purpurknabenkräuter (Orchis purpurea), Fliegenragwurze (Op. Insectifera), Spinnenragwurze (Ophrys sphegodes) und die Hybriden zwischen N. ustulata x N. tridentata, Orchis militaris x Orchis purpurea und Op. Insectifera x Op. Sphegodes erwarten. Auch hier begegneten uns wieder tausende der kleinen Schönheiten. Wohin man schaute: Orchideen. Z.T. standen sie mitten auf dem Weg, wie ein Brandknabenkraut. Aber das Highlight zeigte uns dann Peter. Eine teilchlorotische Spinne!!! Sie hatte kein Chlorophyll in den Blütenblättern (Perigon mit Sepalen und Petalen) und auch die Lippe war frei von Chloropyhll. Bei Ophyrsarten tritten diese Erscheinung äußerst selten auf. Abend begegneten uns dann noch unzählige Wollschweber, die es sich auf den Orchideen bequem machten. Den ganzen Tag über erfreuten uns auch die „Orchideenbewohner“, wie Spinnen, Käfer, Fliegen usw., die sich bereitwillig zu Shootings mit den Orchideen einließen;-)

Um 20.00Uhr war dann unsere 12h Reise in die Herrlichkeit der Natur beendet und wir waren wunschlos glücklich.

Fazit
***GRANDIOS,PERFEKT und ganz viele positive Superlative***
WOW, war das ein Tag und auch noch mal ein großes Dankeschön an Wolfgang und Peter. Die Tour war einfach nur PERFEKT!!!

***Zum Bild***
Hier könnt ihr 3 Infloreszensen der Anacamptis morio (Kleines Knabenkraut) sehen, aber 3 Albinos dieser Art. Das Foto ist durch ein Rapsfeld im Hg und die vielen anderen Kleinen Knabenkräuter sehr bunt geworden. Für einige sicherlich zu bunt;-) Ist halt Geschmackssache. Links und rechts neben der Albinogruppe befanden sich übrigen lilane Kleine Knabenkräuter.
Weitere Pics folgen natürlich

NIKON D80 ***** Sigma 105 mm Makro ***** F:7,1 ***** 1/160 sek. ***** Schattenspender (Wolfgang Hock ) ***** 06.05.2008 --- 15:14 Uhr ***** Thüringen

Zuletzt:

*** Klein aber Fein ***
*** Klein aber Fein ***
Benjamin Schuchardt


Vielen Dank für alle Anmerkungen!

LG
Benjamin

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