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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Quo vadis, 103?

Mit dem Erscheinen der ersten Exemplare der Baureihe 101 aus Kasseler ADtranz-Produktion mussten die Eisenbahnfreunde schmerzhaft feststellen, dass mit der vierachsigen "Schönwetter"-Lok eine ernsthafte Konkurrenz für die formschöne Königin des deutschen InterCity-Verkehr in den Startlöchern stand, um ihre berühmte Vorgängerin zu ersetzen.

Jahrelang wurde die Baureihe 103 gnadenlos gefordert: Während man die verhältnismäßig leichten TEE-Züge und die erste "Phase" des InterCity-System als "Warmlaufen" bezeichnen kann und mag sah dies mit der Umsetzung des Zielkonzept "IC 79" ganz anders aus: Die bis heute leistungsstärkste deutsche Elektrolokomotive musste nun Wagenschlagen mit bis zu 14, teilweise sogar 16 Wagen (Gepäck- und Postwagen waren damals die Regel in vielen Zügen) in einem eng vertakteten System befördern, die täglichen Kilometer-Laufleistungen erreichten hohe dreistellige, mitunter sogar vierstellige Werte. Besonders wenn die Halteabstände wie beispielsweise im Ruhrgebiet dicht beiander lagen leuchtete jedem ein, dass diese hohen Anforderungen an die Lokomotiven führer oder später nur mit einem verhältnismäßig hohen Verschleiß zu erkaufen waren.

Und ein bisschen ist es wie bei Asterix dem Gallier, denn auch nach der eigentlichen vollständigen Außerdienststellung der Baureihe 103 gab es immer wieder einige betriebsfähige Lokomotiven (hier allen voran die Mindener 103 222 und die Münchner 103 245), die weiterhin die Fahne emporhielten. Seit einigen Jahren greift DB Fernverkehr sogar planmäßig außerhalb des "Münchner Dunstkreis" auf einige Loks zurück, welche mit dem EuroCity-Paar 118 / 119 zwischen Münster und Stuttgart, an einigen Tagen sogar bis Ulm Verwendung finden.

Im DB Museum in Koblenz konnten in der Nacht vom 3. auf den 4. September zwei Farbexoten der Baureihe 103 festgehalten werden: Die 103 233-3 wurde seinerzeit unter Mitwirkung des Salzburger Modellbahnhersteller Roco in das verkehrsrote Farbkleid der DB AG gesteckt, wobei die 103 doch eigentlich gar nicht mehr zur Umlackierung vorgesehen war. Mit der 103 220-0 ist der nächste Exot nur einen Steinwurf entfernt, war sie doch neben den beiden 218 mit den Ordnungsnummer 416 und 418 für die Beförderung des Mitte der 1990er Jahre erschaffenen Touristik-Zug zuständig.

Die Geschichte der Baureihe 103 wird also auch in Zukunft mit Sicherheit noch die ein oder andere Überraschung parat haben. Und das ein oder andere Kapitel wird dabei vielleicht auch in Koblenz geschrieben. :-)

Aufnahmedatum: Donnerstag, 4. September 2014 - 1:03 Uhr

Die 103 im Sonderzug- und Regel-Einsatz

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Dossier Bahn - Museen
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Exif

APN NIKON D5100
Objectif 18-105mm f/3.5-5.6 G VR
Ouverture 8
Temps de pose 30
Focale 28.0 mm
ISO 320

Plébiscité par