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Rhythmus

Die Rhythmisierung unserer Straßen durch die normierte Länge von Autos ist das Eine. Es ergibt eine proportionale Verjüngung gleicher Felder vom Vorder- zum Mittelgrund. Diese Progression verebbt von unten nach oben. Die Überlagerung dieser Markierungen durch ein rhythmisiertes Zaungestänge, der sein Schattenspiel durch den Sonnenstand darüber legt, ergibt einen Dialog von Farbe (Gesichtsfeld / materiell) und Grautönung (Schatteneinwurf / imateriell). Hier spielen auch starke gegen zarte Momente eine Rolle, die als Polyphonie des Augenblicks Wirkung erzeugen. Der Mensch hat hier dieses Zusammenspiel der Lichtkräfte nicht bewsst zusammen gelegt, aber der Beobachter dieser visuellen Szenerie hat die Chance dieses teil-variable Ereignis als Schauspiel zu betrachten. Nun gut: eine Marginalie im Alltag, aber das Neben-Sächliche interessiert mich, weil das Spektakuläre heutzutage in den Medien Hochkonjunktur feiert.

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