Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Sanctuary of Truth in Pattaya

Es ist kein Tempel, kein Wat, kein Museum, keine Kultstätte, und keine Kirche. Dieses Bauprojekt der Superlative in Pattaya soll ein Ort der Besinnung sein. Dieses größte Teakholzhaus Asiens, im Stil eines Tempels gebaut, ist 105 Meter hoch und 100 Meter lang. Der umbaute Raum wird mit 2155 Kubikmeter angegeben. Über und über zieren mythologische Figuren dieses "Heiligtum der Wahrheit", eine Hommage an Religion, Philosophie und Kunst, an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Holzschnitzereien werden in einer Werkstatt auf dem 120.000 Quadratmeter großen Gelände hergestellt. Geplant wurde der Bau von dem Thai-Chinesischen Geschäftsmann Lek Viriyahbhun. Er starb 86-jährig im Jahr 2000.

Seit 1981 wird an dem Sanctuary gebaut, weitere 15 Jahre Bauzeit bis zur Vollendung sind noch veranschlagt. Aber man kann bezweifeln, ob es je überhaupt fertiggestellt werden kann. Die salzige Luft und Holzschutzmittel fressen das Teakholz regelrecht auf. So sind die thailändischen Arbeiter und Holzschnitzer mehr mit Ausbesserungsarbeiten als mit dem Weiterbau beschäftigt. Es werden keine Schrauben und Nägel verwendet.

In den Seitenschiffen werden die verschiedenen Kunst- und Kulturrichtungen dargestellt: aus Kambodscha, Laos, China, Indien und Thailand, alles unter einem Dach (Buddhismus, Brahmaismus und Hinduismus). Es sind auch christliche Engel dargestellt.
Vielleicht will der Begründer sagen, dass materieller Genuss und Reichtum sehr oberflächlich und vergänglich sind. Das wahre Glück kommt von Innen. Nichts ist für die Ewigkeit erschaffen. Die Menschen sind nur Staub im Universum. Vielleicht wollte der Erbauer gar nicht, dass der Bau einmal fertiggestellt werden kann.

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