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Körnchen71


Premium (World), Frankfurt

Schaukelvergnügen

Ok, für mich nicht so lustig, immerhin ist die Brücke breit, aber in der Mitte eiert die rum, dass es keine Freude ist. Das Wasser des Flusses, dese Ubmasjokka, ist kühl und klar, ein Traum nach der Durststrecke. es folgt ein Weg, der gar keiner mehr ist, ein einziges Desaster aus Insekten, Gebüsch, Mooren und steilen An- und Abstiegen, als habe
man mit Gewalt versucht, die Strecke nach Ritsem irgendwie auszuweisen und zwar einfach geradeaus. So entdecken wir auf der anderen Seite der Sumpfgebiete stets eine Markierung, aber diese bietet keinen Anhaltspunkt, wie man da durchkommt. Der vorige Tag steckt uns noch in den Knochen, eigentlich alle vorigen Tage. Vor allem die Hitze in den letzten Tagen geht an die Substanz. Ich erschrecke zu Tode, als hinter mir ein gellender Schrei ertönt. Wird Anja nun auch noch von einem Bären angefallen?
Dann fliegen Wanderstöcke und lauthalser Protest gellt durch die Krüppelbirken. Anja macht die Urschreitherapie. Zu heiß und vor allem viel zu viele Plagen.
Eigentlich wollen wir noch 6 km weiter, raus aus dem Wald, es gibt noch einen Berg vor Ritsem zu übersteigen.
Aber im Wald können wir auch nicht sitzen bleiben, nächstes Zwischenziel ist erneut das Ufer des Akkajaure, zu dem der Weg noch einmal hinführt.
Dort soll es eine private Hütte geben, und ehrlich gesagt sind wir uns einig: Wenn da ein Urlauber gerade wohnt, dann fragen wir den, ob er uns über den See nach Ritsem bringt. Einer Eingebung folgend, schalte ich zum ersten Mal seit einer Woche das Handy ein. Wer weiß.

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