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Schwäbische Alb

Sehnsucht
Ein alter Baum erzählte mir,
von seiner Heimat im Süden.
Von Bergen so hoch und Wassern ganz klar,
in dem Land, wo einst er zu Hause war.

Als winziges Samenkorn hatte der Wind,
über Grenzen hinweg ihn getragen.
So wächst er nun, seit unendlicher Zeit
und träumt von vergangenen Tagen.

Ich suchte das Land und fand es hier
und kann nicht genug davon sehen.
Den Baum jedoch im fremden Hain,
den kann ich sehr gut verstehen.

Hier wohnt wohl Gott, weit über dem Tann,
in einem prächtigen Wolkendom.
Er streichelt das Land, den Menschen, das Tier
und läßt herrliche Blümelein wachsen.

Ich wandre und schaue, strebe himmelwärts,
um dem Wolkendom nahe zu sein.

Mein Gott, ich bin dein Geschöpf und so winzig klein,
doch muß ich ganz offen dir sagen:
wäre ich so, wie mein Freund der Baum,
hier wollt ich Wurzeln schlagen.

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