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L.O. Michaelis


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Scylla

Clown-Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus), im Englischen auch Gottesanbeter-Krebse genannt, mit Eiern.

Diese Tiere sind die perfekten Räuber und weisen viele verblüffende Eigenschaften auf. So verfügen sie z.B. über jede Menge Arme und Beine - aber nicht irgendwelche. Die zwei vorderen Arme (Maxillipeden) sind gewaltige Fangwerkzeuge mit verdickten Keulen an den Enden, denen der "Schmetterer" seinen Namen verdankt.

Ähnlich wie die Gottesanbeterinnen trägt der Krebs sie meist am Vorderkörper angelegt, von wo aus sie blitzartig hervorschnellen können. Der Krebs betäubt damit seine Beute.
Die drei folgenden Paare dienen als Fangarme. Sie sind mit Stacheln und Scheren bestückt und können die Beute festhalten, aufspießen und zum Mund führen. Wie man hier sieht, kann aber auch der Nachwuchs damit liebevoll behütet werden. Die Weibchen verkitten mehrere zehntausend Eier und tragen diese zehn Wochen mit sich herum.

Noch ungewöhnlicher sind allerdings ihre Wahrnehmungsorgane.
Die auf hohen Stielaugen platzierten Linsen sind nicht nur sehr zahlreich (10.000) - sie können auch 3 Bilder gleichzeitig abliefern.
Dem Krebs ist es also möglich, aus 6 verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Neben 100.000 Farben können sie auch UV-Licht und polarisiertes Licht wahrnehmen. Mit einem Querband, das über seine Augen läuft, kann der Krebs sein Opfer "abtasten" und die Entfernung genau bestimmen. Mit einem zweiten Analysator zieht er dann Rasterlinien, wie beim Fadenkreuz eines Gewehres. [Meerwasserlexikon]

Mit dem stark ausgeprägten Hinterleib, katapultiert sich der Fangschreckenkrebs aus seiner Höhle heraus bis zu 1m nach vorne, wobei er unter Wasser den ungeschlagenen Geschwindigkeitsrekord hält: bis zu 23m pro Sekunde (entspricht 85 Km/h)!

Die Krebse verhaken hierfür Teile ihres Exoskeletts, spannen die starken Muskeln an und lassen sodann die Fangarme in einer explosionsartigen Bewegung vorschnellen. Ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40 mal so lange wie dieser Beinschlag. Dieser Schlag ist somit der schnellste in der Natur. Er erreicht die Wucht einer Pistolenkugel - und das im Wasser. [Wikipedia]

Anilao, Philippinen, Dezember/Januar 2019/20.
Olympus OM-D E-M5 Mk. II, 60er Makro M.Zuiko 1:2,8

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Baumschnecke 2
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