Speed - Dating

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Und zwar am Freitag zum Trainingstag der Moto GP und der Klassen drumrum auf dem eigentlich so stolzen Sachsenring.
Das das mit mir als alter treuer Ehemann nichts werden konnte, hätte ich mir doch denken müssen.
Erstes Highlight - am Eingang der Hinweis der Security das ich zwar meine Ausrüstung mit auf´s Gelände nehmen, diese aber nicht benutzen darf. Wenn ich mich nicht daran halte, bekäme ich eine Strafe von 2500 Euro. Ich bezeichnete das als lächerlich - der Kollege fand das nicht. Nachdem ich - jetzt natürlich mit unguten Gefühl - ein paar Gleichgesinde gesehen habe, packte ich dann doch aus. Es sprach mich dann auch keiner der zahlreichen Security - Leute mehr an. Ich frage mich was das soll.
Des weiteren stellte ich fest das man einen Großteil der üblichen Foto - Punkte gar nicht erreichen konnte. So viele Zäune und Planen gibt es sicher nicht mal in Quantanamo. Für jeden Scheiß irgend eine VIP Karte. Ins Fahrerlager oder ähnlichem kommt sicher nur der Kaiser von China. Da es mit Fotoecken wirklich bescheiden ist, war die eine gute Stelle natürlich gut besucht. Und obwohl die Jungs mit den ich mich dort unterhielt, sehr nett waren, blieben sie aber auch eisern an ihren Plätzen und ließen den guten Howie auch nicht richtig ran. Also machte ich mich auf den Weg und ergötzte mich an den unfassbar vielen Verkaufsständen für Merchandising und allerlei Gedöns. Ich hatte noch nicht erzählt, das die zahlende Kundschaft mehr als reichlich da gewesen ist, und ich auch erwähnen möchte das es dort auch viele richtige Motorsportfan´s gibt. Gut für die Moto GP - schlecht für den Eddy.
Durstig war die andere geneigte Clientel wie zu besten Schumi - Zeiten, das Training interessierte nicht so richtig. Hauptsache man hat die Kappe und das T-Shirt an. Vale und Co kommen vor lachen nicht in den Schlaf.
Nach dem ich vergeblich nach erfolgsversprechenden Fotostellen gesucht hatte und dann eine noch gefunden habe, die aber eigentlich auch nicht so dolle war, macht ich ein paar Bilder und beschloss diese Unternehmen abzubrechen. Erwähnen möchte ich noch den schönen Aufkleber "Ausländer raus - Deutschland den Deutschen" am Spiegel in einen der Toiletten. Wäre ein einsames Rennen geworden für Stefan, Marcel und Jonas, wenn sich da alle dran gehalten hätten. Auch das aus dröhnenden Bassboxen schallende "Lied", dessen Titel irgendwas mit Nicki Lauda und seiner Mutter zu tun hatte - natürlich von einer lustigen Gesellschaft mit gegrölt - fand ich auch nicht erheiternd und ziemlich daneben.
Die geschilderten Erlebnisse trugen sich zu zwischen 8 Uhr früh und 15 Uhr am Nachmittag. Deswegen auch der gewählte Titel. (siehe oben)
Vielleich gehört das ganze hier auch nicht her, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen, weil mich dieser Tag, der ein schöner werden sollte - irgendwie angestunken hat. Und das bei meinem größten Hobby.
Ein paar Bilder sind natürlich auch rumgekommen - man ist ja schließlich "Profi" ;-). Ich habe bewußt Cal Crutschlow - der heute grandioser Dritter geworden ist - gewählt, weil ich ihn schon vor langer Zeit bei den Superbikes gesehen habe und er mich dran erinnert, wo ich hingehöre.
Als ich das Gelände verließ, fragte mich das nette Mädel am Ausgang ob ich heute nochmal wieder komme. Ich sagte ihr das ich nie wieder komme. Ich gehe dann doch lieber dort hin wo der Sport zu Hause ist und die Leute - wenn auch bedeutend weniger ( Gott sei Dank) - die diesen Sport lieben.