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Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

St. Salvator Basilika - Prüm " Blick zum Chor..."

Nikon D 300 / Sigma 10-20/3,5@10mm / F 3,5 / ISO 640 / Aufnahmemodus M / 1/125 Sek , +0,1 EV / Einzelaufnahme / Freihand / 2012

Die Stadt Prüm verdankt ihre Entstehung einer Frau. Bertrada, eine fränkische Edle, gründete im Jahre 721 zusammen mit ihrem Sohn Charibert im Tal der Prüm ein kleines Kloster mit Mönchen aus Echternach. Bertrada war höchstwahrscheinlich eine Tochter Irminas von Oeren, die zwanzig Jahre vorher dem Missionsbischof Willibrord ein Kloster in Echternach errichtet hatte. Das kleine Kloster in Prüm konnte sich nicht lange halten, denn 752 gründete König Pippin erneut ein Kloster. Dazu berief er Benediktinermönche aus St. Faron in Meaux bei Paris. Der König hatte eine Enkelin der Bertrada geheiratet. Diese hatte den gleichen Namen wie ihre Großmutter Bertrada – sie wurde auch Berta genannt – und ist die Mutter von Karl dem Großen

Zu Beginn des 18. Jh. traten bei der „Goldenen Kirche“ starke Schäden auf. Sie war seit ihrer Errichtung mehrmals zerstört und Opfer von Brandkatastrophen geworden. Nichts deutete mehr auf ihren ursprünglichen Glanz hin. Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1716- 1729) beauftragte seinen Hofbaumeister Hans Georg Judas 1721 mit dem Wiederaufbau. Lediglich der heutige Nordturm der alten Kirche blieb größten Teils erhalten. Dieser Turm war unter Abt Wilhelm von Manderscheid (1513-1546) erbaut worden und zeigt innen den ursprünglichen Zustand. Die erste Decke besteht aus einem spätgotischen Netzgewölbe, im Raum darüber (Turmzimmer) befindet sich ein gotisches Kreuzgewölbe.
Unterschiedliche Baustile

Auf den Entwurf von Hans Georg Judas geht sicherlich der Grundriss der heutigen Salvator-Kirche zurück. Während Anfang des 18. Jh. sich in Deutschland der Barockstil ausbreitete, griff Judas auf frühere Stile wie Romantik, Gotik und Renaissance zurück. Er starb 1726, als das Bauwerk nur zum Teil fertig gestellt war. Paul Kurz führte die Arbeiten weiter. Beide Hofbaumeister haben nichts zur Innenausstattung beigetragen. Sehr wahrscheinlich wurde die Orgelempore und das Orgelgehäuse von Johannes Seitz, dem Meisterschüler von Balthasar Neumann, entworfen. Ursprünglich war eine andere Empore geplant. Ansätze dazu sind heute noch deutlich zu erkennen. Kurfürst Franz Ludwig war 1729 gestorben und mit dem neuen Kurfürsten Franz Georg von Schönborn (1729-1756) kam mit seinen Baumeistern Neumann und Seitz der mainfränkische Barockgeist nach Trier und Prüm .

Im Mai 1950 war die Salvatorkirche nach zeitweiligem Stillstand der Baustelle wieder so hergestellt, daß die Gottesdienste der Pfarrgemeinde darin gehalten werden konnten. Das verdankte die Pfarrgemeinde vor allem dem unermüdlichen Einsatz von Dechant Jakob Kleusch, der 1947 zum Pfarrer von Prüm ernannt wurde und 1952 unerwartet früh verstarb. Am 10. Juni 1950 hat Papst Piux XII. auf die Bitte des Trierer Bischofs die Salvator-kirche zur Basilika Minor erhoben. In der Urkunde heißt es: „Im letzten Kriege, der fast über die ganze Erde hin so leidvoll entbrannte, wurde die Kirche von Prüm durch Bomben und Granaten so vernichtend getroffen, daß sie zusammenstürzte. Den Bürgern der Stadt standen nicht genug Mittel zur Verfügung, um die Halbruine in ihrem alten Glanz wieder erstehen zu lassen. Aber durch die bewundernswerte Zusammenarbeit der Gläubigen, der Diözese und der zivilen Behörden wurden trotz der Nachkriegsnot soviele Mittel aufgebracht, daß die wiederaufgebaute Kirche wieder festlicher Raum heiligen Dienstes werden konnte. Im Hinblick auf das hohe Alter und die Ehrwürdigkeit dieses Gotteshauses, wegen seiner Bedeutung als Wallfahrtsstätte des betenden Volkes, zur Ermutigung der so leidgeprüften Einwohner, und zur Vertiefung der Gottesverehrung hat Unser ehrwürdiger Bruder Franz Rudolph Bornewasser, Bischof von Trier, Uns inständig gebeten, jene Kirche zur Würde einer Basilika Minor erheben zu wollen. In Anerkennung der ungebrochenen Frömmigkeit der Gläubigen dieser Gegend und in dem Willen, sie durch ein vertieftes, religiöses Leben zur Vermehrung ihrer Verdienste anzu-
spornen, haben Wir bereitwilligen Herzens beschlossen, diese Bitte zu gewähren. Darum verleihen Wir nach Befragung der hl. Ritenkongregation und nach gewissenhafter Prüfung und reiflicher Überlegung kraft Unserer apostolischen Machtfülle mit dieser Urkunde für immer der Pfarrkirche von Prüm, die dem Hl. Erlöser geweiht und in der Diözese Trier gelegen ist, den Titel und die Würde einer Basilika Minor mit allen Rechten und Privilegien, die den mit dieser Ehre ausgezeichneten Gotteshäusern rechtmäßig zukommen.“

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Dossier Sakralbauten
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Exif

APN NIKON D300
Objectif 10-20mm F/3.5 G
Ouverture 3.5
Temps de pose 1/125
Focale 10.0 mm
ISO 640

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