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STEINERNE GESCHICHTE/ 1

STEINERNE GESCHICHTE/ 1

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Platzhirsch 1961


Premium (World), Bad Teinach- Zavelstein

STEINERNE GESCHICHTE/ 1

Eigentlich kein besonderer Gedenkstein, so steht er aktuell etwas versteckt im ruhigen Stadtpark der Kreisstadt Prenzlau in der brandenburgischen Uckermark.

Aber er hat doch eine besondere ( deutsche ) GESCHICHTE, denn ursprünglich stand bis zum Ende des 2. Weltkrieges ein anderer Gedenkstein an gleicher Stelle.

Gewidmet war er einst den gefallenen uckermärkischen Soldaten für " heldenhafte " Taten bei der brutalen Niederschlagung des Hereroaufstandes in den Jahren 1904- 1908 im früheren Deutsch- Südwestafrika ( heute Namibia ).

Geschichtlich ist es heute international anerkannt, dieser Vernichtungskrieg gegen Hereros und Namas war der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, ausgelöst durch die Kolonialmacht DEUTSCHLAND.

Seriöse Schätzungen gehen von ca. 65.000- 85.000 getöteten Hereros und ca. 10.000 Namas aus. Viele verdursteten in Wüsten, deren Wasserstellen besetzt waren...

Bisher hat keine Bundesregierung den von den Vereinten Nationen festgestellten Völkermord ( Genozid ) anerkennt, aber immerhin ist ja schon mal das Denkmal erneuert bzw. verändert worden.

Die heutige Inschrift gibt mir auch zu denken, für Frieden und Völkerverständigung.

Nach meiner Einschätzung fühlt sich Deutschland immer öfter zu " Höherem " berufen. Mit Sorge betrachte ich den Konflikt mit Rußland, haben jemals Sanktionen zur Völkerverständigung beigetragen???

UM 03/2015

Commentaire 2

  • gelbhaarduisburg 31/03/2015 8:45

    @utico
    Das ist schon deshalb ziemlich dämlich, weil die CDU immer schon aus Militaristen bestand und außerdem, weil die von dir angesprochene Wende eine ebensolche war. Ein Wendepunkt, an dem der sehr lächerliche und gründlich schiefgegangene 40jährige Laborversuch über eine so genannte sozialistische Gesellschaft in Deutschland da endete, wohin er er gehörte: im Gulli der Geschichte.
  • gelbhaarduisburg 28/03/2015 19:55

    Die „heutige“ Inschrift sollte man im historischen Kontext sehen. Sie dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der DDR-Zeit stammen und diente hier der Selbstdarstellung des „Arbeiter- und Bauernstaates“, der natürlich gern für sich in Anspruch nahm, das globale Patent für Frieden und Völkerverständigung zu besitzen. Ein solch hehres Image versucht die BRD des 21. Jhs. sich gar nicht erst anzuheften, es sei denn, durch Zeltlagerfreizeiten in Afghanistan.

    Was den Genozid an den Herero betrifft, hieß der oberste Stratege General von Trotha und verhielt sich in der Tat so, als wollte er den Rassenwahn der Nazis vorwegnehmen. Die Ausführung seiner Befehle, durch die massenhaft Frauen, Kinder und Männer in den Tod durch Verhungern und Verdursten getrieben wurden, hatte wahrhaft rein gar nichts Heldenhaftes und daher haben auch Trothas Soldaten weder in der Uckermark noch sonstwo einen Gedenkstein verdient.

    Wenn da ein Stein stehen sollte, dann als Ersatz für den jetzigen vielleicht ein besonderer Wiedervereinigungsstein mit dem DDR-Fernsehsandmann und der Maus aus der „Sendung mit der Maus“. Eine spontane Idee.

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Publiée
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Exif

APN SZ-14
Objectif ---
Ouverture 4.9
Temps de pose 1/100
Focale 17.3 mm
ISO 200