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Talente: eine Pianistin, ein Komponist, ein Maler, ein Biograf

Talente: eine Pianistin, ein Komponist, ein Maler, ein Biograf

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Talente: eine Pianistin, ein Komponist, ein Maler, ein Biograf

[Dreifaltigkeitsfriedhof I, Friedhöfe vor dem Halleschen Tor • Berliner Friedhöfe zwischen den Jahren 2022/23]

Eines der kulturhistorisch bedeutsamsten Gräber Deutschlands ist dieses Familiengrab.
Es vereinigt die künstlerischen Zweige der Familien Hensel und Mendelssohn Bartholdy.
Der Bankierszweig der Familie Mendelssohn Bartholdy liegt ebenfalls auf diesem Friedhof.
Der Zusatzname Bartholdy zeigt die evangelisch-reformierte Konversion der jüdischen Familie an.

Die Grabstelle wurde von den Hensels nach dem Tod von Fanny geb. Mendelssohn Bartholdy erworben.
Der Tod der geliebten 41jährigen Schwester, einer begnadeten Pianistin, brach Felix M.B. das Herz.
Der 38jährige Komponist starb im selben Jahr (1847) und wurde links neben ihr beigesetzt.
Rechts neben Fanny liegt ihr Ehemann, der Berliner Hofmaler Prof. Wilhelm Hensel († 1861).

Links neben Felix M.B. liegt eines seiner fünf Kinder, Felix, der 1851 im Alter von 7 Jahren starb.
Neben ihm ist Pauline M.B. († 1863) bestattet, eine Nichte des Komponisten.
Sie gehört zwar zum Bankierszweig, nahm sich aber seiner Witwe Cécile und deren Kinder an.
(Cécile – † 1853 im Alter von 35 – ruht in ihrem Familiengrab Jeanrenaud auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.)

Ganz links liegt das Grab von Sebastian Hensel, einziges nicht verstorbenes Kind von Fanny und Wilhelm.
Sebastian schrieb die Familienbiografie der Mendelssohns auf, gedruckt 1879.
Darüber hinaus wurde er als Bauunternehmer bekannt, u.a. für das Grand Hotel Kaiserhof Berlin.

+++

Felix M.B. war nicht nur ein bedeutender Komponist, der ein großartiges Werk hinterließ.
Auch als Gewandhauskapellmeister und Gründer des Leipziger Konservatoriums hinterließ er Spuren.
Sein größtes Vermächtnis bleibt es, Johann Sebastian Bach dem Vergessen entrissen zu haben.
Er entdeckte den großen Komponisten wieder. Ohne M.B. würden wir Bach heute nicht kennen.

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