Tanz der Musuo

Tanz der Musuo

Am See Lugu, durch dessen klare Wasser sich die Grenze zwischen den chinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan zieht, lebt das Volk der Musuo. Die Musuo sind keine der offiziell anerkannten 56 Nationalitäten der Volksrepublik China. Sie pflegen dennoch ihre eigenen, jahrhundertealten Traditionen bis in die Gegenwart. Besonders das Matriarchat, in dem sich die Musuo sozial arrangiert haben, ist für Ethnologen interessant, da es sich hier in reiner Form erhalten hat. Nur Frauen können Land und Haus besitzen, erben kann nur eine Frau.
Liebesbeziehungen zwischen Männern und Frauen gibt es nicht. Worte wie Liebe, Ehe, Treue kommen in der Sprache der Musuo nicht vor. Gefällt einer Frau ein Mann, steicht sie mit einem Finger über seine Handinnenfläche, er darf dann nach Sonnenuntergang in ihr Haus kommen, dort seinen Verpflichtungen nachkommen und hat vor Morgengrauen wieder zu verschwinden. Für die Folgen seines Tuns hat er nicht aufzukommen, Kinder leben grundsätzlich bei Mutter und Großmutter. Er braucht auch nicht für den Unterhalt des Kindes aufzukommen, er hat nichts mit dem Kind zu tun.
Es gibt übrigens auch ein blondes Kind im Dorf.
September 2003, Canon EOS 1N, Kodak E 200, Blitz.
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