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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Todeszelle

Todeszelle im Keller von Block 11 des Stammlagers. Auch der Todesblock genannt. In dieser Zelle starb unter anderem der Franziskanerpater Peter Maximilian Kolbe. Er wurde am 10.10.1982 von der katholischen Kirche heilig gesprochen. Hier seine Geschichte:

Im Herbst 1939 war Polen von der Landkarte gelöscht worden. Die westliche Hälfte Polens war von deutschen Truppen, die östliche von sowjetischen Truppen besetzt worden. Niepokalanow lag im deutschbesetzten Teil des Landes. Wie zahlreiche andere führende Polen war Pater Kolbe gleich nach der Besetzung zur Abschreckung für zwei Monaten eingesperrt und Ende 1939 wieder enthaftet worden.
Im Februar 1941 wurde Pater Maximilian Kolbe zum zweiten Mal von der Gestapo verhaftet. Diesmal weil er in der „Stadt der Unbefleckten“ mehrere Tausend Flüchtlinge, Polen, Ukrainer und auch 2.300 Juden aufgenommen hatte. Noch im selben Monat wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz überstellt, wo er, selbst Gefangener, als Priester die Gefangenen betreute. Am 29. Juli 1941 wurden als Vergeltung für die vermeintliche Flucht eines Gefangenen, zehn männliche Gefangene als Todeskandidaten ausgewählt. Als einer der aussortierten Männer, ein polnischer Familienvater in lautes Klagen ausbrach, bot sich Pater Kolbe dem Lagerkommandanten an, statt des Familienvaters in den „Hungerbunker“ zu gehen. Im Bunker, wo die zehn Männer ohne Essen und Trinken eingesperrt wurden, war er Tröster und Stütze seiner Leidensgenossen, mit denen er soweit es die Kräfte zuließen lautstark Marienhymnen sang, die auch von anderen Gefangenen und dem Lagerpersonal gehört wurden.
Am 14. August waren vier der Gefangenen noch immer am Leben, darunter auch der Heilige. Während die drei Mitgefangenen durch Schwäche und Hungerqualen bereits bewußtlos waren, war Pater Kolbe als einziger bei Bewußtsein und betete. Sie wurden vom Lagerarzt durch die Injektion einer Giftspritze getötet und ihre Leichen im Krematorium verbrannt. Als der Arzt Pater Kolbe tötete, schaute ihm dieser in die Augen und sagte: „Sie haben vom Leben nichts verstanden. Der Haß nützt nichts. Nur die Liebe schafft.“, wie der polnische Dolmetscher berichtete. Nachträglich sollte sich herausstellen, daß der Gefangene, für die die zehn Männer dem Tod ausgeliefert wurden, gar nicht geflohen, sondern gestorben war, seine Leiche aber nicht sofort entdeckt wurde.
Der polnische Familienvater Franciszek Gajowniczek, für den Pater Kolbe in den Tod gegangen war, überlebte die KZ-Haft. 1982 nahm er an der von Papst Johannes Paul II. vorgenommenen Heiligsprechung von Maximilian Kolbe teil und starb 1995 im hohen Alter von 94 Jahren.

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Dossier Auschwitz-Birkenau
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Exif

APN NIKON D5100
Objectif ---
Ouverture 3.5
Temps de pose 2
Focale 10.0 mm
ISO 100

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