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Ulrich Kirschbaum


Free Account, Mittelhessen

Tripod light

Um mein Wandergepäck bei der Flechtenfotografie weiter zu optimieren (leichter zu machen), habe ich in letzter Zeit ein wenig gebastelt:
1. Zunächst habe ich einen leichten und stabilen Wanderstock von LEKI mit Kameragewinde gekauft (LEKI Photosystem Carbon; min. 70, max.170 cm: 90 €).
2. Auf das Kameragewinde habe ich eine Verlängerung gesetzt (Hülse und Schraube bei Brenner: 7,50 €; siehe Bild).
3. Das Aluminiumstück von 100 mm Länge, 40 mm Breite und 15 mm Dicke hatte ich mir auf dem Schrottplatz besorgt, in der Mitte ein Loch gebohrt durch das die Gewindeverlängerung passt. Weiterhin wurden zwei Löcher (10,1mm Durchmesser) gebohrt und seitlich zwei Gewindebohrungen für die Arretierungsschrauben gebohrt.
4. Bei OBI habe ich einen Alu-Stab von 10 mm Durchmesser erstanden, davon 2 Stücke von je 300 mm abgeschnitten, diese auf der einen Seite mit der Schleifmaschine angespitzt und in die Löcher im Alu-Stück eingeführt. Sie dienen dazu, die Entfernung zwischen Objektiv und Objekt grob einzustellen.
5. Die beiden Arretierungsschrauben für die Aluminiumstäbe hatte ich im Keller in einer Kiste gefunden.
Anschließend erfolgte die Zusammensetzung: Auf die Kameragewindeverlängerung wurde das Alu-Stück gesetzt, auf die Schraube der Gewindeverlängerung kam ein Stativkopf (habe ich von einem alten Stativ verwendet). Auf diesen wurde ein einfacher Makroschlitten von FOTOMATIC gesetzt (bei Ebay ca. 30 €). Und darauf kommt schließlich meine Systemkamera (Panasonic G3 mit Macro-Elmarit – das System eignet sich für jede Systemkamera, die nicht zu schwer ist).
Fazit: Dieses Spezial-Tripod ersetzt zwar kein klassisches Dreibeinstativ, jedenfalls aber ein Monopod, ist aber wesentlich leichter und handlicher … und der Stock kann zusätzlich auch noch als Wanderstock benutzt werden. Selbstverständlich kann man das System ebenfalls an Felsen anlehnen oder die Alu-Stäbe auch in den Boden rammen und kleine Pflanzen (oder Pilze!) bodennah fotografieren. In der Summe hat es mich ca. 130 € gekostet (allerdings ohne Kamera und Stativkopf). Wenn ich bedenke, wie vielseitig es sich verwenden lässt, finde ich den Preis nicht zu hoch. Da mir (als beidseitigem Linkshänder) der Zusammenbau gelungen ist, sollte dies für jeden handwerklich einigermaßen begabten Menschen erst recht kein Problem sein.

Commentaire 25

  • Michael Leipold 03/04/2014 23:29

    Für das fotografieren von Flechten hast du hier eine optimale Lösung gefunden. Mit wenig Gepäck ist es ein Teil für den schnellen Aufbau mit sehenswerten Bildern die dabei entstehen.
    Gruß Michael
  • Joachim Kretschmer 20/02/2014 21:55

    @Ulrich . . . mit dem Leica Makro 45 mm, F2,8 . . . natürlich zuzüglich der ZWR . . .
    Viele Grüße, Joachim.
  • Ulrich Schlaugk 20/02/2014 20:45

    @ Joachim,
    mit welchem Objektiv erreichst Du 4 : 1?
    VG Ulrich
  • Joachim Kretschmer 20/02/2014 16:31

    @Ulrich Schlaugk . . . . 4 : 1, ich habe es fototechnisch ausprobiert (2 : 1 mit dem 16 mm ZWR), jeweils bei kürzestem Objektabstand . . . Viele Grüße, Joachim.
  • Maria J. 19/02/2014 22:28

    @ Ulrich,
    die Idee ist fabelhaft ...
    ... die mit der Wolfabwehrwaffe ... ,-)
    LG Maria
  • Dave1975 19/02/2014 18:34

    Sehr, sehr interessant und bestens umgesetzt!
    Lg David

    PS: ...und vielen Dank zwecks der Bestimmungshilfe von Dir, hab es gerade ausgebessert!
  • Clara Hase 19/02/2014 18:29

    diese eigenwillige aber praktisch anzuwendende Konstruktion habe ich mal in meine Favs gelegt.
  • tiedau-fotos 19/02/2014 13:01

    Gute Idee, mal sehen ob ich mir auch so was ähnliches baue, danke
    lieben Gruß Uli + Elke
  • Ulrich Kirschbaum 19/02/2014 9:14

    @Maria: Da haben wir es wieder: Frauen drehen einem jedes Wort im Mund herum -:)
    mfg Ulrich

    P.S. 1: Und dass Du keinen Schraubstock im Keller hast - das enttäuscht mich jetzt aber wirklich!!!
    P.S. 2: Den zweiten Wanderstock könnte man z.B. - so man eine Metallwerkstatt besäße - zu einer Wolfsabwehrwaffe (das Wort gehört schon fast in einen germanischen Stabreim) für Deine nächtlichen Streifzüge im Flechtenparadies umbauen.
    mfg Ulrich
  • Maria J. 19/02/2014 8:43


    Damit das hier nicht (fast) zur reinen Männersache wird, werde also auch ich noch meinen Senf abgeben.
    Zuerst einmal großes Lob für diese schöne Erfindung, die uns das Leben leichter machen kann!
    Da ich leider keine Metallwerkstatt habe, würde ich diese Konstruktion sofort in Auftrag geben, falls jemand beginnt, sie in Serie herzustellen.
    Allerdings solltest du dir für meinen zweiten Wanderstock auch noch etwas einfallen lassen .. ,-)
    Sehr gut finde ich, dass die Bäume jetzt gern im Winde wackeln können – es wird die Aufnahme nicht mehr beeinträchtigen .. ;-)
    Für die Pilzfotografie im Makrobereich scheint es auch geeignet zu sein ... und selbst die Cladonien könnten davon profitieren.
    Ich empfehle zwei Radiergummis die man auf die Spitzen der Hilfsfüße setzen könnte, damit sie nicht im Waldboden einsacken ...;-)
    Endlich Schluß mit Pappkarton und Bohnensack!
    Bedauerlich finde ich allerdings, dass deine Beine nur 30cm lang sind!
    Vielleicht läßt sich da mithilfe der Teleskopstöcke ja auch noch etwas tun??
    LG Maria
  • Ulrich Kirschbaum 19/02/2014 7:34

    @Joachim und Ulrich: Zwar habe ich Zwischenringe, aber die benutze ich im Gelände nicht, weil mir dort das Fotografieren > 1:1 wegen Verwacklungsgefahr wenig sinnvoll erscheint (man glaubt nicht, wie ein Baum sich STETS bewegt - selbst bei Windstille).
    @Thomas: Wenn Du das 150er benutzt, wird meine Beinlänge (30 cm) nicht ausreichen, um eine normale Blattflechte als Ganzes zu fotografieren. Da benötigst Du längere Alu-Stäbe - was die Verwacklungsgefahr erhöht - oder ein Makroobjektiv mit kürzerer Brennweite (mein Elmarit hat z.B. 40 mm).
    Die Rhön-Tour ist erst Anfang April.
    mfg Ulrich
  • Dr.Thomas Frankenhauser 18/02/2014 23:53

    Lieber Ulrich! Seit langem gucke ich mal wieder ein paar Bilder von Euch an. Habe gerade die obere Hälfte erblickt, wußte ich schon, was es war - und daß es von Dir ist. Hattest uns ja damals in dem schönen Flechtenkurs schon erläutert, wie es funktioniert.
    Danach war ich zweimal kurz in Österreich und habe dort gemerkt, daß mein 150er Makro für die Flechtenaufnahmen gerade etwas zu weit von z.B. einem Baumstamm in Augenhöhe weg ist, um es mit der linken Hand abzustützen. Und freihand kann man - zumindest ohne den von Euch verhaßten Blitz - nicht in diesem Maßstab fotografieren.
    Da ich ja vorhabe, etliche (und schöne (-: !) Flechtenaufnahmen zu machen, lade ich mir das Bild als Fav. zu meinen und denke, sobald Zeit ist, dran, es mal zu versuchen. Die Idee ist gut, und Du hast uns ja allen gezeigt, daß es funktioniert.
    Danke fürs Erinnern, LGT
    P.S.: Ich hoffe, die Rhön-Tour war erfolgreich!
  • Ulrich Schlaugk 18/02/2014 23:05

    @ Joachim,
    mit dem Leica Macro-Elmarit 45mm f/2.8
    und den Zwischenringen 16+10 mm wird ein Abbildungsmaßstab 4:1 nicht erreicht, nur etwa 2:1.
    Zwischenringe sind ja wohl eher für Normalobjektive gedacht, um mit ihnen den Makrobereich zu erreichen.
    Gruß Ulrich
  • Frank Moser 18/02/2014 22:31

    Stimmt - jetzt, wo Du es schreibst ... !
    Im Übrigen: Die paar 100m Höhenunterschied schaffst Du doch spielend - auch mit Manfrotto. Sei ein KERL!! :-)

    Gruß Frank.
  • Ulrich Kirschbaum 18/02/2014 22:02

    @Frank, nicht ganz richtig: Damals handelte es sich um ein umgebautes Einbeinstativ. Weil ich dort die Drehverschlüsse nicht mehr richtig fest bekam (und v.a. weil ich es ZUSÄTZLICH zu meinen Wanderstöcken mitschleppen musste), habe ich mich dem LEKI-Stock zugewendet.
    Wie bereits erwähnt: Es ersetzt kein richtiges Tripod. Wenn ich also in die Rhön fahre und nur wenige Meter laufen muss, nehme ich natürlich auch mein Manfrotto mit. Bei 600 bis 800 m Höhenunterschied bei einer Wanderung zum Zweck der Flechtenfotografie in La Gomera sieht das schon ganz anders aus ...
    mfg Ulrich