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Vom Hoffnungsträger zum Problemfall...

Vom Hoffnungsträger zum Problemfall...

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Vom Hoffnungsträger zum Problemfall...

Zugegeben: Die Geschichte der Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 612 war von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Mittlerweile sind die einstigen Hoffnungsträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) allerdings gar nicht mehr so gerne gesehen: Ihre bogenschnelle Fahrweise - die zur Verkürzung der Reisezeiten auf vielen Strecken beitrug - bedingt einige konstruktive und technische Lösungen, die alles andere als fahrgastfreundlich sind. Neben dem schmäleren Fahrzeugkasten - dieser darf nämlich selbst bei maximaler Neigung von acht Grad nicht das Lichtraumprofil überschreiten -, den Treppen in den engen Einstiegsbereichen und vieler Dinge mehr sorgen nicht nur bei mobilitätseingeschränkten Fahrgästen für Sorgenfalten.

Baden-Württemberg und Thüringen setzen auch in absehbarer Zeit noch auf die 160 km/h schnellen Triebwagen, während sie andernorts bereits durch andere Fahrzeuge verdrängt wurden. Die Betriebshöfe der genannten Bundesländer begannen in letzter Zeit mit der Modernisierung der Fahrzeuge, welche ihren großen Vorteil - kurze Reisezeiten über auch im überregionalen Nahverkehr teilweise längere Distanzen - weiterhin gut ausspielen können.

Nicht zuletzt sorgten sie zusammen mit ihren Vorgängern der Baureihen 610 und 611 zudem dafür, dass manche Bahnstrecke heute von weit mehr Fahrgästen genutzt wird als vorher.

Eine Dreifachtraktion, angeführt vom 612 145, begegnete mir vor einigen Wochen bei Bergrheinfeld zwischen Schweinfurt und Waigolshausen. Der Verband wird auf seinem Weg von Würzburg nach Erfurt in Schweinfurt die Fahrtrichtung wechseln und in Ebenhausen getrennt: Während die ersten beiden Triebwagen ihre Fahrt als RE 3762 "RE 7" in die Thüringer Landeshauptstadt fortsetzen werden wird der hintere Triebwagen als RE 3782 "RE 57" weiter nach Bad Kissingen fahren.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 6. Juli 2023 - 18:20 Uhr

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