Retour à la liste
Was vom Leben übrigbleibt

Was vom Leben übrigbleibt

714 5

Roger Hamm


Premium (Basic), Otzberg-Lengfeld

Was vom Leben übrigbleibt

Teil einer neuen Bildserie: Als fast 100 jährige in der Demenzabteilung der Gersprenz in Reinheim, und was einem bleibt von diesem langen Leben. Bett, Stuhl, ein Rollstuhl und ein Kuscheltier.
Kommentare erwünscht !!!
http://www.foto-hamm.de

Commentaire 5

  • Melani Marfeld 20/08/2006 13:14

    "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr in Gottes Himmelreich nicht kommen..."
    Ich habe selber meinen Opa - schwer dement - bis er 90jährig vor fast genau 7 Jahren starb betreut.
    Und habe selber dabei viel gelernt: man sollte nicht an materiellen Dingen klammern, denn zum Schluß bleibt einem nicht viel. Da tut es gut, sich bei Zeiten von unnützem Tand zu trennen, und sich dem wesentlichen, den zwischenmenschlichen Beziehungen, zuzuwenden.
    Seit dieser Zeit bedeuten mir materielle Dinge so gut wie nichts mehr. Freie Zeit zum Genießen mit einem Partner, satt und zufrieden zu sein, die Muße, ein Buch zu lesen, meine Tiere um mich zu haben und ihnen gutes zu tun, das sind Dinge die zählen.
    Diese Aufnahme spiegelt all das für mich wieder.
    Beizeiten loszulassen, denn irgendwann läßt man eh alles zurück, außer dem, was man erlebt hat.
    Und selbst das, wenn man dement ist.
    Schön, wenn man dann eine Familie hat, in der man gut aufgehoben ist.
    Liebe Grüße, und einen schönen Sonntag,
    Melani
  • Antje A. 30/04/2006 2:04

    was schreibt man zu solchen fotos ? sie lösen sicher meistens erstmal betroffenheit aus ,dann vieleicht die angst selber mal so *zu enden* und letztlich bleibt es beim schweigen ...
    was ich besonders schlimm finde - die tatsache das durch krankheit hilflose alte menschen ,nicht die betreuung & zuwendung erfahren die sie bräuchten ... die krankenhäuser & pflegeheime haben einfach nicht genug personal ,die angehörigen oft nicht genug zeit - ein teufelskreis ...

    salute,Antje
  • Roger Hamm 29/04/2006 8:25

    @ekkehard
    Zuerst einmal vielen Dank für den Kommentar.
    Das Dekubitusfell ist vollsynthetisch und kochfest....und 2 Jahre alt. Das Kissen frisch aufgeschüttelt und der Rolli wird nur innerhalb der Abteilung benutzt.
    Aber *schmunzel* das mit dem Licht ging runter wie Öl....es war ganz normales Tageslicht....mit einem Canon 17-85 mm IS und einer dreissigstel frei Hand mitten im Zimmer meiner Oma...sonst nichts.
    Mich freuen Kommentare, wie dieser, die sich wirklich mit einem Bild auseinandersetzen....auch andere, nur zu!!
  • Ekkehard von Weiher 29/04/2006 8:10

    Herzangreifende Idee, die auch mich zunächst angesprochen hat - aber nur kurz! - Wurde mit diesem Kuscheltier jemals gekuschelt? - Kommt das lichtdurchflutete, schneeweisse Fell gerade frisch aus der Reinigung?

    Oder ist es ebenfalls ungebraucht? - Hat dieser Rollstuhl jemals sein Schaufenster verlassen? An seinen sterilen Gummireifen gibt es keine Gebrauchsspuren, kein Stäubchen stört die noch vornehm mattschwarze Rückenlehne!

    Und auf dem - zugegeben überzeugend altmodisch wirkenden, mild schimmernden Kissen hat ausser dem schwergewichtigen Stofftier noch niemals ein Hinterteil geschwitzt!

    Das frisch gestylte Licht, in der die gesamte Inszenierung glänzt, welches jeder Yoghurtwerbung zur Ehre gereichen würde, assoziiert bei mir auch nicht gerade den "Stallgeruch" einer Demenzabteilung, aber ich gestehe, daß ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen vorweisen kann, und so wohl meinen eigenen Vorurteilen aufgrund von Altersheimbesuchen erliege. -

    Ich stelle dies alles hier nur für mich fest.
    Ich möchte niemanden damit verletzen.

    Von der Realität, die diesem Bild zugrunde liegt, bin auch ich zutiefst erschüttert!

    Auch und gerade nach den letzten Berichten aus Japan, wo man alten Menschen Roboter in Form von Kuschelrobben als Gesprächspartner und Aufpasser überlässt, um möglichst ungestört dem eigenen "Karoshi" (japanisch für Herzinfarkt) entgegenarbeiten zu können.