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Ronnie Koska


Free Account, Ansbach

Wolken

Tagelang verbringe ich damit die Wolken anzusehen. Im Gras zu liegen und diese endlose Weite und den Wind zu spüren der sie vorantreibt. Immer neue Formationen, immer mehr wundervolle Gebilde .....und ich lieg da und bin ganz klein und still und weiß welch wundervolle Welt das ist. Alles Blut, alles Leid ist wie weggewischt. Wie kann´s auch anders sein ....ich bin satt, keine Minen die mich zerfetzen, keiner, der sich gegen mich verteidigen muss und mich erschießt, kein Weh, kein Leid. Die Ameise da hat mich gebissen....ich verzeih ihr, ist ja ihr Revier. Ich sehe hoch und merk ...Gott hat diese Welt verlassen...schon lange ist´s her und nur ein kleiner Hauch blieb von ihm...und den verbläst der Wind. Nun herrschen andere Gevatter und die Wolken werden glühend rot und Tod kommt von allen Seiten....doch was betrifft es mich? Ich lieg hier mit meiner Ameise im Arm und wir kümmern uns nicht. Die Wolken sind weiß, der Himmel blau....aber wenn ich genau hinschau....könnt die eine Wolke ein Streitross sein? Nein, ein Engel vielleicht oder ein Reh?
So steh ich auf und lass die kleine Ameise in Ruh und geh nach hause, leg mich hin. Ja mein Haus....kein Bagger reißt es nieder, niemand nimmt´s mir weg. Hier darf ich sein, geborgen und warm ist´s bei dem Kaminfeuers Schein. Ach Welt, mach was du willst. Mir geht´s gut und der Rest ist mir egal......bis es an meinen Kragen geht und keiner ist da der mir hilft. Dann wird ich schreien und jammern und heulen und niemand wird´s hören. Denn die schauen sich grad alle die Wolken an und lassen sich nicht stören.



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