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Röhrig Peter


Premium (Basic), Düsseldorf

zerbrochen

Gleichgültig
Wohin der Blick geht:
Alles ist grau.
Die Welt hat
Ihre Farben
Verloren.

Die Schleier
Voller schöner, bunter Illusionen
Sind zerrissen.
Träume und Hoffnungen
Aus früherer Zeit:
Ungerechtfertigt.

Vergeblich,
Die Suche nach Sinn:
Es gibt keinen.
Alles vergeht irgendwann.
Das Leben ist
Umsonst.

Schweigen.
Das Geräusch von vorhin
Ist verhallt.
Da war ein Klirren,
Und etwas ist
Zerbrochen.

Da unten
Der Boden ist bedeckt
Mit Scherben
Und kleinen Splittern:
Die sterblichen Überreste
Meiner Seele.

das Zellenfenster, sichtbar im zerbrochenen Spiegel
über dem Waschbecken
aufgenommen bei dem Besuch einer Strafvollzugsanstalt

Commentaire 16

  • Doris Hellwig 68 27/06/2012 21:32

    das foto ist ein gutes sinnbild, zu dem gedicht!
    lg doris
  • † Ingeborg K 22/06/2012 20:29

    Der Text und das Foto sind eine Einheit - .
    Die Gedanken machen nicht nur nachdenklich - sondern auch ein wenig traurig.
    LG Ingeborg
  • maria pirker 13/05/2012 14:23

    ich bin tief beeindruckt,
    absolut tiefsinnig in wort und bild.
    lg maria
  • Stella Marie 30/04/2012 13:26

    ..das Foto und der Text stimmen nachdenklich -
    bestimmt ging dem Aufenthalt dort in der Zelle eine Tat zuvor - in der Körper und Seelen zerbrachen..Schrecken und Schaden Menschen zugefügt wurden..

    Liebe Grüsse für dich . Marie
  • Gerlinde Gottschalk 24/04/2012 15:45

    Bedrückend Bild und Text, aber auf alle Fälle passend. Eine gute Aufnahme, LG.Gerlinde.
  • † Ingeborg K 11/04/2012 23:05

    Das Foto stimmt traurig - Dein Text dazu auch. Aber es ist eine sehr eindrucksvolle gute Dokumentation.
    LG Ingeborg
  • Küppi 06/04/2012 12:19

    Ob man das Zerbrochene wieder zusammenfügen sollte, ist wohl im Einzelfall zu entscheiden. In vielen Fällen lohnt es sich nicht, sondern eher eine Neuorientierung, die dann vielleicht später ermöglicht, die Scherben noch einmal anzuschauen...?
    Die Seele stirbt nie, meine ich, aber sie kann erheblichen Schaden nehmen, der nur mit viel Zeit und Geduld wieder einigermassen behoben werden kann, im besten Fall.
    Dein Bild ist auch nicht ganz hoffnungslos...da ist immerhin noch das Licht.
    Gruß
    Iris
  • † Friedhelm Ohm 04/04/2012 20:33

    Für mich unvorstellbar , ich bin froh dies nie kennengelernt
    zu haben . Fotografisch sehr gut und dramatisch , man sollte auf jeden Fall den guten Text lesen .
    Viele Grüße von Fiddi ...
  • Sternen-Fee 04/04/2012 16:13

    Bin berührt, welche sensiblen Worte und Gedanken Dir zu Deinem Bild eingefallen sind...
    zerbrochen...oft geht man so weit, bis etwas zerbricht...nur noch am seidenen Faden hängt...fügt man es wieder zusammen, hinterlässt es schmerzhafte Narben...
    Ganz liebe Grüße...Fee
  • Celia N. 04/04/2012 13:30

    Gut, Du hast Dir nur was angeschaut. Beim Lesen bin ich nämlich erst mal erschrocken was da passiert ist, dass Du solche düstere Worte niedergeschrieben hast.
    Ein Text der berührt, aber auch stimmungsmäßig etwas runterzieht...
    LG
    Celia
  • Gaby Falkenberg 04/04/2012 12:18

    Deine Aufnahme stimmt traurig und nachdenklich,aber auch hier sehe ich noch noch einen Hoffnungsschimmer.....
    LG.Gaby
  • Ayaka 04/04/2012 9:09

    WOW-
    super Kombination aus Text und Bild!
    Berührt!
    Lg, Anja
  • Herta-Wien 04/04/2012 5:46

    Nun muss ich erstmal Karin recht geben,
    auch ich sah eine Maske in Deinem Bild Peter.
    Doch Deine Worte haben kein bisschen damit zu tun,
    sie berühren mich sehr und stimmen mich sehr nachdenklich.
    Einen lieben Gruß
    von Herta
  • Hotzenwäldler 03/04/2012 20:35

    Schade um diese Menschen, auf die diese Zeilen zutreffen. Diese sind zwar hier auf dem Planeten, leben aber nicht. Wenn ich in Großstädten bin, schaue ich mir gerne die Gesichter der Menschen an.
    Ohne Ausdruck, keine Mimik oder Gestik.
    ..Dagegen Menschen auf dem Lande, welch ein Unterschied. Da erzählen Gesichter Geschichten.

    Georg