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Zuende bevor das Leben...

Zuende bevor das Leben...

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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Zuende bevor das Leben...

... angefangen hat !!!
Diese Baracke steht im Vernichtungslager Birkenau (Auschwitz II) in ihr wurden Neugeborene meist durch Phenolinjektionen getötet !
Was waren das für Menschen ?
Verdienen sie diesen Titel ?

Schwangere Frauen des Konzentrationslagers hatten auf ihren Karteikarten das Zeichen „SB“ (Sonderbehandlung) vermerkt, was gleichbedeutend mit der Bestimmung zur Vergasung war. Bis zum Jahr 1943 herrschte der Grundsatz, dass Frauen, die im Lager schwanger ankamen oder dort schwanger wurden, nicht am Leben bleiben durften. Wenn es trotzdem zur Entbindung kam, dann wurde das Kind ebenso wie die Mutter durch Phenoleinspritzungen getötet.
(Professor Jan Olbrycht, Häftlingsnummer 46688, Gutachter im Krakauer Auschwitz Prozess 24.11. – 22.12.1947)
Simon Gotland musste mit ansehen, wie Säugling und Mutter gleich bei der Ankunft in Auschwitz ihr Leben verloren. Zu diesem Zeitpunkt gehörte er zu einem Zwangskommando, das unter anderem das Gepäck der Deportierten einsammeln musste. Als er eines Tages einen Waggon der zahlreichen Transporte öffnete, bemerkte er eine Frau die laut schrie. Die Frau war schwanger, und das Kind war schon zur Hälfte aus ihr herausgekommen. Sie gebar eben. Simon Gotland ging in den Waggon und zog das Kind aus der Frau heraus. Er lief anschließend zu einem anderen Waggon, wo er Lebensmittel gesehen hatte, davon brachte er der Frau etwas. Das bemerkte SS Rottenführer Baretzki, der zu diesem Zeitpunkt für den Rampendienst zuständig war. Er kam näher und sah die Frau mit ihrem Baby. Er schlug Simon Gotland sowie die Frau. Das Kind fiel auf den Boden, und er trat nach ihm, Das Neugeborene flog einige Meter weit. Baretzki brüllte Gotland an er solle ihm die „Scheiße“ bringen. Als Gotland den Befehl ausführte und Baretzki das Neugeborene brachte war es bereits tot, ebenso die Frau.
Das waren erschütternde Szenen, wenn ein SS Mann ein gerade geborenes Kind an einer Mauer oder einem Baum zerschmetterte. Die Mütter brachen bei diesem Anblick zusammen, rauften sich die Haare oder begingen Selbstmord. Diese Ausschreitungen von verrohrten, betrunkenen SS Männern und SS Ärzten fanden meistens auf der Bahnrampe statt, wenn beim Ausladen der Häftlingstransporte selektiert wurde.
(Julian Niewarowski Häftlingsnummer 5596)
Im ersten Halbjahr des Jahres 1943 durften die registrierten und im Lager inhaftierten schwangeren Frauen ihre Kinder gebären. Die Säuglinge hatten aber weiterhin kein Recht zu leben ! Bis zum Mai 1943 wurden alle im Auschwitzlager geborenen Kinder auf grausame Weise ermordet und zwar in einem Fass ertränkt. Diese Prozedur führten Schwester Klara und Schwester Pfani aus. Die Erstgenannte war Hebamme von Beruf und geriet für Kindermord in das Lager… !Nach jeder Geburt vernahmen die Wöchnerinnen aus dem Zimmer dieser Frauen ein lautes Glucksen und ein manchmal lang anhaltendes Wasserplätschern. Bald hiernach konnte die Mutter die vor den Block ins Freie herausgeschmissene und von Ratten angefressene Leiche ihres Kindes erblicken.
(Stanislawa Leszczynska Geburtshelferin Häftlingsnummer 97143)
Etwa ab Mitte des Jahres 1943wurden neugeborene nichtjüdischer Abstammung mit Duldung der SS nicht mehr getötet. Sie wurden registriert und bekamen wie die erwachsenen Häftlinge eine Nummer eintätowiert. Da ihr linker Unterarm noch zu klein war, wurde die Zahl auf dem Schenkel oder dem Po angebracht. Schwangere Frauen mussten trotz den Umständen die körperlich schwere Arbeit bis kurz vor der Geburt weiterhin verrichten.

(Quelle: "Vergiss deinen Namen nicht" - Die Kinder von Auschwitz. Alwin Meyer)

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