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Premium (Complete), Coburg

079 Cyber Space

Nicht weit entfernt vom Kongresshaus Rosengarten, nur im Westen durch die Ketschendorfer Straße getrennt, findet man den Coburger Anger. Dieser ist noch eine, ich möchte es fast als Relikt bezeichnen, Erinnerung an die vormals eher dörflich anmutenden Ansiedlungen frühzeitlicher Ortschaften. Als Anger wurde ein oft bis weit in die germanische Zeit zurückreichendes Stück Land oder ein in Gemeinbesitz befindlicher Dorfplatz genannt, der vor oder in der Nähe einer Siedlung lag.
Dieser Ort wurde meist für gemeinschaftliche Tätigkeiten wie Märkte, Schlachtfeste, Waschen oder Backen genutzt, war aber auch manchmal ein Ort für wichtige Versammlungen, galt sogar als heiliger Kult- und auch als Richtplatz.
In unserer heutigen modernen Zeit wurden diese Flächen oftmals, weil die Gemeinden Geld brauchten, privatisiert oder als Bauland ausgewiesen. Viele Anger sind heute auch zu reinen Parkflächen ausgebaut. Deshalb findet man in den wenigsten Gemeinden oder Städten heute noch einen Anger.
Nicht so in Coburg:
Die heute nutzbare Festplatzfläche von etwa 19000m²,wird zwar auch in Coburg über viele Tage im Jahr als ausgewiesene Parkplatzfläche verwendet. Allerdings wird der Platz dennoch für viele Veranstaltungen genutzt. Eine wichtige Rolle der Platznutzung kommt der Schützengesellschaft Coburg 1354 e.V. mit dem jährlich stattfindenden „Vogelschießen“ zu. Im Folgenden Bilder von dieser Veranstaltung, wobei ich nebenbei auf andere Veranstaltungen und die Chronik des Angers hinweisen werde.

Auch weithin sichtbar sind heute Attraktionen wie das „Cyber Space“. Das ist ein 8 Plätze umfassendes Riesenpendel, das immer schneller werdend bis zum durchgeführten Überschlag hin und her pendelt und dann von einer maximalen Höhe von etwa 48 Metern mit einer Geschwindigkeit von um die 100 Stundenkilometer mit den Menschen in der Gondel in die Tiefe saust. Damit nicht genug sind die Gondeln beweglich gelagert und drehen sich um ihre eigene Achse, so dass man öfters auch einmal diesen Fall kopfunter erleben darf. Der Fahrgast wird hier doppelt angeschnallt und muss eine Größe von mindesten 1,40m besitzen. Der Durchmesser des Fahrkreises beträgt 48 Meter.
Das „Karussell“ wurde 2004 vom niederländischen Hersteller Mondial Capriolo gebaut, war bis 2019 im Besitz der AE Kaiser Freizeittechnologie und wurde dann an die Mellors Group nach Großbritannien verkauft. Seitdem ist es nicht mehr in Deutschland unterwegs.
Und nein, ich bin nicht mitgefahren…………

Das Coburger Vogelschießen beginnt immer am letzten Freitag im Juli mit dem Einzug der Coburger Schützen in das auf dem Gelände stehende Festzelt. Es wird offiziell mit dem Bieranstich durch den Coburger Oberbürgermeister gegen 20:00 Uhr eröffnet. In der Nacht findet ein Eröffnungsfeuerwerk statt. Am ersten Sonntag um 11:00 wird die Schützenfahne von den Coburger Schützen aus dem Rathaus mit einem Festzug durch die Innenstadt in das Festzelt gebracht. Das Vogelschießen dauert ganze 10 Tage und endet am darauffolgenden Sonntag gegen 0:00 Uhr, nachdem nach der Königsproklamation um 18:00 Uhr die Schützenfahne wieder zurück ins Rathaus gebracht worden ist. Donnerstags findet jedes Jahr gegen 23:00 noch ein sehenswertes Brillantfeuerwerk statt.
Aufgenommen zum Schützenfest 2012, am Donnerstag dem 2. August auf dem Coburger Anger.

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