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1902 - der letzte deutsche Kaiser

1902 - der letzte deutsche Kaiser

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anne47


Premium (World), Köln

1902 - der letzte deutsche Kaiser

Kaiser Wilhelm II.,
* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande
letzter deutscher Kaiser und König von Preußen, fotografiert im November 1902 während einer Jagdgesellschaft, organisiert zu seinen Ehren von König Edward VII. auf dessen Landsitz Sandringham House.

Wilhelm, der Sohn von Kaiser Friedrich III. und Victoria, Tochter von Königin Victoria, heiratete 1881 Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein (1886-1921), mit der er sieben Kinder hatte. In seiner Heimat wurde er verehrt, im Ausland jedoch kritisiert, "weil er seinen Standpunkt ebenso häufig wechselte wie die Kleidung" und eine Vorliebe für "mystische und kriegsähnliche Rhapsodien" besaß.
Sein missgebildeter Arm (verursacht durch eine Komplikation bei der Geburt), eine strenge und lieblose Kindheit, seine Hass-Liebe zu England und zu seinem Onkel König Edward VII., die gespickt war mit Eifersucht und Groll – all dies trug dazu bei, dass der Kaiser ein aggressives, oft flegelhaftes und taktloses Verhalten sowohl in seinem privaten als auch in seinem politischen Leben entwickelte.

Daisy Fürstin von Pless war oft Zeugin des "sprunghaften Meinungswechsels des Kaisers" am Hof sowohl in Berlin als auch in den Schlössern ihres Mannes in Pless und Fürstenstein. Im Dezember beobachtete sie in ihrem Tagebuch: "Er kann eine Stufe der Erregung erreichen, die für seine Minister nur schwer zu kontrollieren ist, sodass sie ihm nicht alles sagen aus Angst vor dem, was er tun würde." Während sie mit dem Kaiser über die Fehler in der deutschen Politik gegenüber Britannien sprach, konfrontierte Daisy ihn geschickt mit einer Mischung aus Fakten und Schmeicheleien.

"Tanz auf dem Vulkan"
"Tanz auf dem Vulkan"
anne47

Die kolonialen und wirtschaftlichen Ambitionen und die Aufrüstung der Marine irritierten Frankreich und Großbritannien und ebneten den Weg für den Großen Krieg. Nach der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajevo 1914 stürzte sich der Kaiser Hals über Kopf in den Krieg, indem er schnell deutsche Unterstützung für Österreich zusagte. Allerdings wurde er bald zu einem bloßen Aushängeschild mächtiger deutscher Kriegsherren. Seine Glaubwürdigkeit verringerte sich durch fehlende konstruktive Entscheidungen und desaströse Vereinbarungen des Kabinetts zunehmend. Als der Krieg verloren war, dankte der Kaiser am 9. November 1918 ab und floh nach Holland, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im Exil 1922 heiratete er zum zweiten Mal: Hermine Prinzessin Reuß (1886-1947).

Lafayette beschwerte sich, dass der Kaiser einer seiner schwierigsten Kunden gewesen sei – "Er hasst es einfach fotografiert zu werden" – Daisy dagegen sagte, dass er es generell "liebte fotografiert zu werden, während er von einer Gesellschaft umgeben war… Seine linke Hand und sein Arm wurden vorsichtig von der Kamera weggedreht oder in einem Muff aus Zobel versteckt." Wann auch immer er porträtiert wurde, wählte Wilhelm eine Pose, die den Blick von seinem linken Arm ablenkte und ihm die Würde verlieh, nach der er immer strebte
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anne47
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anne47

Die Fotos stammen aus dem 1880 in Dublin gegründeten Lafayette Fotostudio, das in seiner Glanzeit namhafte Persönlichkeiten ablichtete – darunter Kaiser, Könige und adelige Gäste aus Europa, Afrika und Asien.

gesehen im Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen

http://www.rvondeh.dircon.co.uk/deutschwilhelm.html

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