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(25) Alte Bekannte: Megachile pilidens und Coelioxys afra

(25) Alte Bekannte: Megachile pilidens und Coelioxys afra

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(25) Alte Bekannte: Megachile pilidens und Coelioxys afra

Hier zum Schluß nochmal als vorletztes Bild der Hauptdarsteller der Serie: die FILZZAHN-BLATTSCHNEIDERBIENE (MEGACHILE PILIDENS) beim Ausfliegen aus ihrem Bau!
Und die interessanten Ergebnisse des gespannten Wartens an ihrem Nest in der heißen Sonne:
Ca. 400 Aufnahmen, von denen die allermeisten nur der Zeitfeststellung von Ein- und Ausflug der Biene dienten; dafür ist die in der Kamera gespeicherte, sekundengenaue Uhrzeit der Aufnahme bestens geeignet!
Nach der relativ kurzen Zeit der Fotodokumentation dauerten die Auswertung des Ganzen und die Zusammenfassung (mit Vorbereitung für die fc) einige Tage.
Die folgenden Zeiten für den Aufenthalt im Nest und die Blattschneide-, Hin- und Rückflugzeit der Biene wurden nur anhand von 12 bis 13 aufeinander folgenden Perioden festgestellt (insgesamt 25 Anflüge mit Blattstückchen). Auswertungen über alle 25 Anflüge mit anfänglichen (Aufmerksamkeits-?)Pausen meinerseits ergäben fälschlicherweise längere Zeiten.

Aufenthalt der Biene im Bau: durchschnittlich 59 Sekunden. Kürzester Aufenthalt im Bau 36, längster 81 Sekunden.
Zeit zwischen Ausflug und Wiedereinflug: durchschnittlich 46 Sekunden. Kürzeste Flugzeit während des Hin- und Rückfluges einschließlich der Zeit, in der die Biene den Blattausschnitt fertigte: 36 Sekunden. Längste Zeit zwischen Aus- und Wiedereinflug: 76 Sekunden.
Das fleißige Tierchen brauchte also zum Einbau der antransportierten Blattstücke in die Zellen etwa eine Minute - gegenüber einer Dreiviertel-Minute des Heranschaffens.
Dabei wurden, soweit ich die ganze Zeit über beobachten konnte, lediglich ovale - und keine kreisrunden - Blattausschnitte herangetragen. Für die Deckel der einzelnen Zellen werden aber runde Ausschnitte benötigt; wie die Biene im Inneren ihren Bau fertigt, konnte ich natürlich nicht sehen. Ob sie erst den ganzen Gang mit ovalen Blattstücken auskleidet und erst dann die einzelnen Zellen mit Deckeln hintereinander fertigt??? Ist das eventuell von einer Megachile-Art zur anderen unterschiedlich? Vielleicht kann ich das irgendwo nachlesen - bei einer anderen von mir beobachteten Megachile-Art betrug die Zahl der ovalen zu runden Blattstücken anhand einer beschnittenen Pflanze nämlich etwa 2:1 ... Nach einer Eiablage und dem Ausflug der Megachile danach wäre doch sicher Coelioxys ganz ins Nest geflogen, um ein eigenes Ei zu legen, dessen Larve später Wirtslarve und Vorräte einer Zelle auffrißt ...

Nun haben wir lediglich einen winzigen Abschnitt der Bienentätigkeit beobachtet - bei mehrwöchiger Lebensdauer der Megachile kann man sich vorstellen, wie viel das Tierchen insgesamt für die Nachkommen und damit den Erhalt der Art leistet! Natürlich mit nächtlichen und wetterbedingten Zwangspausen im Bau, z.B. bei Kälte oder Regen, während derer auch kein Nektar- oder Pollenvorrat gesammelt werden kann.
Und: Es war eine ältere, abgeflogene, erfahrene Biene - ob der ganze Prozeß bei jungen Bienen länger dauert, weiß ich nicht.
Entsprechen die eingetragenen Blätter einer Rosenart? Vielleicht weiß es jemand von Euch sicher.

Sowohl Wirt als auch Parasit nötigten mir mal wieder höchsten Respekt vor ihrer vererbten instinktiven und hoch perfektionierten, effektiven Verhaltensweise ab!

Foto: Hirschling am Regen/Opf., 20.9.2023.

30.9.2023 f


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