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Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " Blick, zum Fürstenportal..."

Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " Blick, zum Fürstenportal..."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " Blick, zum Fürstenportal..."

Nikon D 300s / Nikkor 17-55/2,8@18mm / F13 / ISO 200 / Aufnahmemodus M / 1/50 Sek, -0,1 EV / Einzelaufnahme / Freihand / 08.2011

Das Fürstenportal wird nur bei großen Prozessionen geöffnet oder wenn ein verstorbener Bischof in den Dom getragen wird.

Das Fürstenportal, das direkt auf den Domplatz führt, zeigt eine Darstellung des Jüngsten Gerichts mit Christus in der Mitte als Weltenrichter. Zur rechten Seite Christi (vom Betrachter aus links) sind die Erlösten dargestellt, zu seiner Linken die Verdammten. Maria und Johannes der Täufer umfassen kniend die Füße Christi. Zwischen ihnen steigen zwei Tote aus den Gräbern.

Linke Seite

Zur Rechten Christi kommen drei Engel mit den Leidenswerkzeugen, ein weiterer führt einen König herbei. Ganz am Rand stehen drei lachende und betende Menschen. Letztere sind ein gern verwendetes Motiv auf Postkarten und anderen Darstellungen.

Rechte Seite

Zur Linken Christi schleppt ein nackter Teufel an einer Kette die Verdammten ab. Beachtlich an der Darstellung ist die Tatsache, dass zu den Verdammten Bischöfe und Könige gehören. Die Menschen des Jüngsten Gerichts krümmen sich vor Verzweiflung und schreien ihren Schmerz heraus.
Auf der Seite der Seligen stand ursprünglich die Statue der Ecclesia, während auf der Seite der Verdammten die Statue der Synagoga stand. Die Skulpturen von Synagoga und Ecclesia zeigen das mittelalterliche Verhältnis von Christentum und Judentum. Während die Synagoga mit verbundenen Augen, entgleitenden Gesetzestafeln und gebrochenem Stab dargestellt ist, zeigt sich die Ecclesia (lateinisch: Kirche) erhaben und trug neben einem Kreuz ursprünglich auch einen Kelch.


Ecclesia, Trompetenengel und SynagogeZu der Darstellung der Synagoga gibt es die Sage, dass ein unschuldig zum Tod verurteiltes Mädchen auf dem Gang zur Hinrichtung gebetet habe, der Himmel möge sie von der Schande befreien. In diesem Augenblick fielen Ziegel vom Dach des Doms und erschlugen sie:

„Der Wärter am Jakobsthore zu Bamberg hatte eine Tochter von großer Schönheit. Da fanden sich lüsterne Herren, das Mägdlein zu verführen; sie widerstand aber allen Einflüsterungen und bewahrte ihre Unschuld. Das verdroß den Satan, und er brachte es dahin, daß die reine bei ihrem Vater sündigen Wandels angeklagt wurde. Der Vater glaubte den falschen Aussagen und ließ sein eignes Kind zum Tode verurteilen. Als sie nun hinausgeführt wurde und auf dem letzten Gange an der Fürstenthüre des Domes die auferlegte Buße verrichten sollte, warf sie sich auf die Kniee und rief zur heiligen Jungfrau: sie wolle gern in den Tod gehen, nur möge die Schmach der Hinrichtung von ihr genommen werden. Und siehe, als sie das Wort gesprochen, fällt ein Ziegel vom Dach mit großer Gewalt und schlägt die flehende todt. Alles Volk erkannte die Unschuld der Tochter, und zum Angedenken wurden zwei Bildsäulen: der heiligen Jungfrau und des Mägdleins – dieses fünf Ziegel in der Hand – an der Fürstenthüre des Domes aufgestellt

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