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Bombenalarm auf Beelitz-Heilstätten

Bombenalarm auf Beelitz-Heilstätten

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Neydhart von Gmunden


Premium (Basic), Hamburg

Bombenalarm auf Beelitz-Heilstätten

Was für ein Tag. Nach 15 Jahren setze ich wieder einen Fuß auf das Gelände
der Beelitz-Heilstätten und . . . . Peng . . . . Bombenalarm, Bombenfund bei
Bauarbeiten auf dem Gelände. Von meinem Standort wohl 300 bis 500 Meter
entfernt. Die Polizei ist zur Stelle und informiert sachlich, dass die Bombe am
frühen Abend in großer Entfernung zur Expolsion gebracht wird. Für die geöff-
nete Ausstellung, die ich besuche, keine "Gefahr"; sie kann weiter geöffnet
bleiben. Visavis, also knapp 100 Meter entfernt, turnen die Bauarbeiter im Ge-
bälk herum. Sie sanieren den Dachstuhl und sind fleissig zugange. Ich grinse.
Vor 15 Jahren, an meinem ersten Tag auf Beelitzer Boden, ein ähnlicher Kra-
cher: Mord an einem Fotomodel. Was wird passieren, wenn ich in 15 Jahren
erneut den Boden hier betrete, denke ich und verlasse das Gelände. Drüben,
auf der anderen Seite, wo früher der Kiosk mit dem Cafe war, ist jetzt eine
Wohnung. Überhaupt hat sich viel verändert. Fast alle Gebäude sind saniert
und überwiegend in Wohnungen umgewandelt.Toll. Ich gehe hinüber, zum e-
hemaligen Kioskgebäude. Dort haben sich ein paar Damen versammelt, die
dort auf dem Gelände wohnen. Die Frauen sind aufgeregt und wissen nicht,
wie sie sich verhalten sollen und halten Maulaffen feil. Ein paar wollten Ein-
käufe erledigen und verharren in einer hilflosen Starre. Sie wissen nicht, was
sie tun sollen. Sie sagen zu mir, das gemäß Feuerwehr, um den Bombenfund-
ort weiträumig eine Sperrzone besteht und eine Evakuierung angedacht ist.
Angeblich besteht ein Ausgehverbot etcblabla. Große Hektik und die Gerüchte-
küche ist angeheizt und die individuellen Vorstellungen und das Hören-Sagen
überschlagen sich. Ein jede würzt auf ihre Art und Weise das Gerüchte-Ge-
richt. Menschen halt. Die Bau- und Sanierungsarbeiten gehen unterdessen un-
gehindert weiter, obwohl die Bauarbeiter dem Ort der Bedrohung am nächsten
und am stärksten ausgesetzt sind. Die Panik ist dort, wo am wenigsten gesche-
hen wird. Es ist offiziell der letzte Sommertag und auch meiner in Beelitz in die-
sem Jahr. Ob ich in 15 Jahren erneut dort aufschlagen werde, um vielleicht ei-
ner UFO-Landung beizuwohnen ?

Beelitz Heilstätten 30. Juli 2008
Beelitz Heilstätten 30. Juli 2008
Neydhart von Gmunden

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