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Das Ende des "Elfenbeinturms" (1)

Das Ende des "Elfenbeinturms" (1)

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Das Ende des "Elfenbeinturms" (1)

Am Sonntag, dem 2. Februar 2014, wurde um 10:02 Uhr der AfE-Turm der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität gesprengt.
Im Umkreis von 250 Metern sperrten Polizei und Technisches Hilfswerk die Straßen ab – hier Ecke Westend-/Schumannstraße.

Zu seiner Fertigstellung 1972 war der 116 m hohe Turm das höchste Gebäude Frankfurts.
Und nun war es das bisher höchste Gebäude Europas, das durch eine Sprengung abgerissen wurde.

AfE steht für "Abteilung für Erziehungswissenschaften", die zur Turmeinweihung 1972 aber schon wieder aufgelöst worden war.
Der schon damals ungeliebte Turm verfiel rapide. An den stets mit Studentenmassen verstopften Aufzüge bildeten sich riesige Warteschlangen.
2005 geriet eine Sekretärin im steckengebliebenen Aufzug in Panik und stürzte durch die geöffnete Bodenluke zu Tode.

"Elfenbein" schrieben Studenten schon in den 1970-er Jahren an den Turm, der von da an "Elfenbeinturm" hieß.
Damit gemeint waren der konservative Lehrkörper und seine bildungsbürgerliche Schöngeistigkeit gegenüber dem modernistischen Bauwerk.

Commentaire 4

  • Foto-Nomade 02/02/2014 16:44

    Ein dickes Lob dem Sprengmeister - und seinem Fotografen, Dir.
    Ich habe Kraftwerke und ihre Schornsteine zusammenrutschen sehen.
    Und immer fielen sie richtig und passend.
    ~
    LG von Reinhard.
  • Andreas E.S. 02/02/2014 16:21

    Ich wundere mich inzwischen kaum noch, dass eine Techniknation in Bezug auf Bauwerke so viel Mist "gebaut" hat. Das reicht vom Flugplatz Brandenburg/Berlin über die Oper Hamburg und das Kölner Stadtarchiv bis zu den kommenden Problemen in Stuttgart. Die Aufzählung könnte ellenlang sein wie z. B. das World Konferenz Centrum in Bonn, das Museum für Völkerkunde in Köln usw. usw. usw.
    Eine wahre Empfehlung für deutsches Ingenieur und Bauwesen.
    VG Andreas
  • smokeonthewater 02/02/2014 15:05

    @gabY: So ein Heimspiel bei trockenem Wetter lasse ich mir dann doch nicht entgehen.

    Der Sprengmeister hat zwar sein Büro in Bayern (Apfeldorf), ist aber meines Wissen Sachse und hat seine Erfahrungen im Bergbau des Erzgebirges gesammelt.

    Als der Schriftzug dort hingemalt wurde, war ich noch Kind und habe in Leipzig gewohnt. Keine Ahnung, unter welchen Gefahren die Studenten gearbeitet haben.
  • G. H. H. 02/02/2014 14:51

    ich wusste es!!! ;-) dass du, lieber dieter, live vor ort sein wirst und aktuellste bilder lieferst ...

    ich habe es im hr live mitverfolgt. unsere bayerischen sprengmeister habe ganze arbeit geleistet!

    hast du den kollaps selbst auch fotografiert?

    liebe grüße von

    gabY

    edit:

    was ich mich allerdings gefragt habe, WIE konnte dieser "elfenbein"-schriftzug in luftiger höhe gemalt werden? weißt du das? mit einem gerüst? fensterputzerkorb?

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Dossier Kurios
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Exif

APN SLT-A35
Objectif Tamron 18-200mm F3.5-6.3 or Sigma 18-250mm F3.5-6.3 DC OS HSM
Ouverture 4.5
Temps de pose 1/160
Focale 50.0 mm
ISO 640