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Der Anfang einer Kurzgeschichte - Ihr setzt sie fort

Der Anfang einer Kurzgeschichte - Ihr setzt sie fort

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Der Anfang einer Kurzgeschichte - Ihr setzt sie fort

Ich habe mir als Einstieg in die fotocommunity gedacht, daß ich zu einem Bild den Anfang einer Kurzgeschichte schreibe und Ihr dann über Kommentare und Verweise auf eigene Bilder die Geschichte fortsetzt. Es wäre schön, wenn jeder Interessierte die Geschichte mit ein paar Zeilen vorantreibt.


DER ANFANG einer KURZGESCHICHTE´:
Ich war bei meinen Großeltern zu Besuch und mein Opa erzählte gerade eine seiner Anekdoten aus der guten alten Zeit, als wir durch eine Feuerwehr-Sirene aufgeschreckt wurden. Alle am Tisch waren einen Moment lang still. Als er wieder das Wort ergriff erzählte er von einer ganz anderen Geschichte. Einer Geschichte die sich - wie er versichterte so und nicht anders - kurz vor Ende des zweiten Weltkrieg zugetragen hatte. Er war damals gerade mal sieben Jahre alt, als die Sirenen durch eine Winternacht heulten. Aus tiefstem Schlaf aufgeschreckt pochte sein Herz rasend schnell. Und obwohl ihm seine Mutter gerade eben noch zugerufen hatte er solle sich beeilen, überholte er sie nun schon auf dem Weg aus dem ersten Stock hinab in den Keller. In dem Moment als er durch die Kellertür trat, hörte er einen lauten Knall und einen Moment darauf lag er bewußtlos am unteren Ende der Kellertreppe. Erst viel später wachte er auf. Es war totenstill und er konnte nirgends Licht, nein, noch nicht einmal einen Lichtschimmer ausmachen. Langsam tastet er sich im Dunkeln die Kellertreppe hoch, doch die Tür war durch Schutt versperrt. Er rief nach seinen Eltern aber niemand antwortete. Dann trommelte und klopfte er an die Wände, aber auch das war zwecklos. Schließlich zog er sich an das untere Ende der Kellertreppe zurück. Dort saß er nun mit Tränen in den Augen und zu allem Übel kroch die feuchte Kälte langsam an ihm hinauf. Nein, die Hoffnung hatte er noch lange nicht aufgegeben, seine Eltern würden sich jeden Moment einen Weg durch den Schutt bahnen und dann würde alles wieder so sein wie zuvor - so dachte er zumindest. Stunde um Stunde wartete er, aber nichts passierte. Nun wußte er daß er selber aktiv werden müßte. Er erinnerte sich noch genau an den Kohleschacht, der wegen des Krieges schon lange nicht mehr benutzt worden war. Er würde nun die einzige Möglichkeit für ihn sein, nach draußen zu gelangen, denn Fenster gab es im ganzen Keller kein einziges. Er müßte nur noch die Leiter finden. Gesagt getan richtete er sich auf und tastet sich voran. Aber kaum hatte er einen Schritt getan blieb er auch schon mit seinem Fuß an einem Steinbrocken hängen. Er stolperte, prallte mit seinem Knie gegen eine Wand und schrie laut auf. Erst als der pulsierende Schmerz nachließ, fiel ihm die Veränderung auf. Vor seinen Augen schimmerte ein grünliches Licht. Es kam aus der Wand, an der er sich kurz zuvor das Knie gestoßen hatte. Einige Backsteine waren aus der Wand herausgebrochen und lagen nun am Boden. Auf der anderen Seite sah er schemenhaft ein Gewölbe. Er war sich sicher, daß dies sein Ausweg sein würde und machte sich nun daran weitere Steine aus der Mauer zu brechen. Als das Loch endlich groß genug war, trat er hindurch und fragte sich, was ihn erwarten würde...

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