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Liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe...

Liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe...

Liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe und liebe...

Dorotheen Friedhof, Berlin

Güldener Schimmer in der Ferne
Fühle mich, ah, so voll und doch
betrübt mich die Sinnesleere-
Ein Kreuz streift die Grauwolke
streckt sich gen blauen Himmel-
Ein einzeln aufgerichteter Kopf
inmitten des Menschengewimmels.

Möchte ich blutig zerschlagen den Rücken,
der keinen Rückgrat hat,
zerschmettern den unbeugsamen Willen,
der aus Trotz die Vernichtung will!
Möchte mich niederwerfen, in Reue winden,
geißeln den sklavischen Körper
in der naiven Hoffnung auf Freiheit!
Und verdammen diesen schönen Käfig,
der des Geistes untergebener Knecht ist!

Oh Gottes Sohn!
Wie sehr wünschte ich,
würdest Du wiederkommen
küssen die sorgenvoll faltige Stirn der Sünder!
Du Schönster der Schönen! Der Beste der Guten!
Kurieren die Menschen vom falschen Wahn
und nur die Wahrheit sprechen lassen
aus ihren Mündern!

Möchte mich unter eine Esche niederlegen,
die brennende Kleidung am Leibe zerreißen
und in der Vorstufe zur Transzendenz
Grenzen sprengen und mich mit dem
Urgrund verbinden
Eine Ahnung des Einen-
die allumfassende Essenz!

Wer Dich ersonnen hat muss minder göttlich gewesen sein und wer Dich erkennen durfte, ein Halbgott!
Wegwarten blühen für Dich auch in den Nächten auf
und immer üppig behangen sind die Trauben
am Weinstock!

Um mich herum pfeifen leere Flaschen-
Liebe scheint kostenlos und doch ist‘s für das Herz teuer!
Wucherseelen fühlen nichts,
sparen sich lieber alles auf für die eigene Tasche!

Des Lebens bin ich müde,
doch nicht schläfrig genug, um zu rasten-
Alle werde ich lieben,
doch kaum jemand wird nah genug kommen können,
um mein Herz,
mehr als nur gewöhnlich,
anzutasten.

[Impression vom 17. Juli, Elvin Karda, 2022]

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