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Michael Wolta


Premium (World), Magdeburg

Requiem

Wir hatten durch Zufall einen Fuchsbau entdeckt. Mitten auf einer Wiese, auf der ein Großbauer seine Kühe weidete, spielten fünf Fuchswelpen in der Abendsonne. Wir bauten schnell unser Zelt auf und nutzten das letzte Licht für ein paar Fotos. Wer das kennt, weiß, dass man davon nicht genug kriegt. Also fuhren wir am Wochenende darauf wieder zu der Stelle. Doch Fotos haben wir nicht gemacht. Der Bauer hatte inzwischen einen Elektro-Maschenzaun vor allen Röhren des Fuchsbaus installiert, unter Strom gesetzt und die Fuchsbabies verdursten lassen.
Am Verhalten gegenüber den Tieren erkennt man den Charakter eines Menschen, sagt ein Sprichwort.

@RicoB: Wenn man Bodenbrüter schützen will, muss man Füchse bejagen, schreibst Du. Aber macht es Sinn, sich allein auf den Fuchs zu fokussieren und Eier- sowie Nesträuber wie Raben, Krähen und Elstern zu schützen? Ich denke, dass es inzwischen auch allgemein akzeptiert ist, dass der größte Feind der Bodenbrüter nicht der Fuchs, sondern der Bauer ist, der Gülle auf seine Wiesen und Felder verbringt. Wo Gülle ist, brütet kein Vogel und kein Vogel geht dort auf Nahrungssuche. Gülle verschlechtert auch die Qualität des Grundwassers. Deutschland hat unter allen EU-Ländern den zweithöchsten Nitrat-Gehalt im Grundwasser, nur Malta ist noch schlechter. Deutschland ist aber Fleisch-Exporteur. Deswegen ist die Politik auf der Seite der Massen-Viehhaltung und der Gülle-Bauern.

@alle: Ich habe einen befreundeten Jäger nach seiner Meinung gefragt. Er sagte, es sei in Deutschland glasklar erlaubt, Jungfüchse zu töten. Ich fragte ihn dann, wie er es macht. Er sagte, er mache es wie die meisten Jäger. Er stellt in die Röhren eines Fuchsbaus Lebendfallen. Die Füchse, die in die Fallen gehen, werden dann am Schwanz gepackt und mit dem Kopf gegen einen Stein geschleudert. Sie sterben am Schädelbruch. Dies sei waidgerecht und entspreche den deutschen Tierschutzgesetzen, welche vorschreiben würden, dass der Tod schnell und schmerzarm eintritt.

Ein herzliches Dankeschön an Klaus Ruehl , der dem Thema durch seinen Galerievorschlag ein großes Podium eröffnet hat. Danke auch an alle, die ihre Meinung zum Foto und zum Fuchswelpentöten gesagt gaben.

Commentaire 74

  • jackbauer66 25/09/2022 18:57

    Füchse, Fuchswelpen und Dachse töten ist ein NoGo! In Belgien hat man Füchse über Jahre nicht bejagd und die Bestände gaben sich nicht verändert. Nur der Mensch bringt alles durcheinander.
  • Carola Schimmel 09/06/2022 20:51

    Hallo Michael,
    was Du hier schreibst ist so schrecklich traurig. Es gibt nur eine Bestie auf dieser Welt ... Aber nicht mehr so lange ... Die Natur wird das "Problem" auf ihre Weise kären. Wir befinden uns gerade auf der Klippe ... und begreifen immer noch nicht, dass wir am eigenem Ast sägen. Dein Bild berührt mich sehr.
    LG Carola
  • alfons klatt 16/05/2022 8:33

    hi michael
    wir hatten hier vor jahren ein ähnlich übles erlebnis
    mit jungfüchsen gehabt. ein jäger hatte sie kurzerhand
    mitgenommen und wech waren sie. ...keine falle oder
    so. vermutlich später erschlagen/getötet
    - keine chance -
    - keine chance -
    alfons klatt

    leider gibt das deutsche jagdrecht das her-demnach dürfen jungfüchse
    das ganze jahr bejagd und entnommen werden.
    aus meiner sicht + beobachtungen sind füchse  nützliche
    raubtiere. was die jeden tag an mäusen u.a. aas wegfuttern ist schon enorm. natürlich kommt da auch immer das argument mit den bodenbrütern?? jedoch: der größte räuber an der natur ist der
    --mensch--

    in anderen ländern(luxenburg) steht der fuchs unter schutz-und
    es zeigt-es geht doch mit dem fuchs...
    vg
  • Nobse 64 15/05/2022 21:45

    Einfach toll was du hier zeigst.

    Gruss Norbert
  • wieland.kl 15/05/2022 9:20

    Nun ist seit mehrern Jahren ein neuer Jagdpächter in meinem Fotorevier, der die Füchse gewähren lässt und nun bekommen sie keine 6 Welpen mehr sondern 2. - bei der schießwütigen Vorgängerin blieb kein "Raubzeug" verschont. Letzes Jahr konnte ich beobachten wie familiär Füchse sind. An der Aufzucht der Kleinen beteiligte sich nicht nur der Rüde, auch  der Nachwuchs vom letzten Jahr half dabei. Sie brachten, wenn sie satt waren, alles an einen kleinen Fressplatz von dem sich alle bedienten - so jagen sie nicht mehr wie nötig. Da braucht es keine "Regulation" von außen.

    Wieland
  • MarioHildebrandt 15/05/2022 9:01

    Richtig klasse . Gruß Mario
  • Klaus Ruehl 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    Ich fang mal an: PRO
  • Dieter Geßler 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    -
  • criscros 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    e
  • Ernst Plüss 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    Pro
  • kirbreton 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    C
  • Jolifanto1960 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

    C
  • Jackie.S 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

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  • Hansiwalther 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

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  • ando fuchs 14/05/2022 22:27 Commentaire de vote

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