Romanische Dorfkirche Seeburg


Die Dorfkirche von Seeburg ist ein sehr frühes Beispiel für den Steinbau im neu besiedelten Land östlich der Elbe. Die dreiteilige Anlage weist rundum nur an der Außenseite bearbeitete, kaum gequaderte Feldsteine auf, ein Stilmerkmal der ersten Steinbauten in Brandenburg. Apsisbogen, Triumphbogen und das (zugesetzte) einzig erhaltene Originalfenster im Chor, allesamt rundbogig, bestätigen das.
Jedoch deutet die verhältnismäßig dicke Westwand des Chors, in der sich der Triumphbogen befindet, auf zwei verschiedene Bauphasen. Diese Wand von der gleichen Stärke der Außenmauern muss einst ebenfalls eine Außenwand gewesen sein, so dass die Seeburger Kirche zunächst nur eine einfache Saalkirche bzw. ein Apsissaal war. In der zweiten Bauphase baute man das Schiff und brach den Triumphbogen in die Westwand des Chors. Da auch das Schiff noch in der gleichen altertümlichen Mauertechnik wie der Chor gehalten ist, kann man für diesen eine Bauzeit deutlich vor 1200 annehmen und für die gesamte Kirche eine Fertigstellung anfangs des 13. Jh.
Noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, als Seeburg heftig umkämpft wurde, brannte das Gebäude vollständig aus, wobei die gesamte Einrichtung vernichtet wurde. Da das Gewölbe im Chor glücklicher Weise erhalten blieb, richtete sich die Gemeinde (wie am Anfang ihrer Geschichte) im Chor ein und beließ den Rest als turmlose Ruine. Erst nach der Wende von 1989 wurden die Schäden behoben und heute ist die Seeburger Kirche mit ihrem hölzernen Dachreiter wieder eine Landmarke und ein interessantes Zeugnis des Landesausbaus Brandenburgs im 13. Jh.

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