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Rotes Kleid

Wenn man durch Kanada fährt, kann man sie überall antreffen: die roten Kleider, am Straßenrand, in den Bäumen aufgehängt, rote Kleider, die im rauhen Wind flattern und uns ihre Geschichten erzählen wollen.
Berührende Gedenkstätten. Bis in die 1990er Jahre wurden Kinder aus indigenen Familien herausgenommen, von ihren Müttern, Vätern, Geschwistern und Vorfahren getrennt, um sie in katholischen Bildungseinrichtungen unterzubringen und "umzuerziehen". Sie wurden systematisch gebrochen. Jedes rote Kleid erzählt von einem gedemütigten, misshandelten, ermordeten Mädchen, von vermissten indigenen Frauen, den sogenannten Indigenous Women. Viele vermisste Menschen, deren Spur sich irgendwo auf dem Weg im Nebel der Zeit verlor: Sie verschwanden einfach und werden bis heute von ihren Angehörigen verzweifelt gesucht.

Warum die Farbe Rot? Rot ist in indigenen Gemeinschaften eine sehr starke Farbe. Es ist die Farbe des Lebens – und des Blutes. Es ist eine heilige Farbe.

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