Schöne kluge Königin, so jung dahingeschieden

Schöne kluge Königin, so jung dahingeschieden

[Himmelfahrtsausflug 2022 in Schloss und Park Berlin-Charlottenburg • Mausoleum der Königin Luise]

Das Grabmal der Königin Luise von Preußen (1776 – 1810) gilt als Höhepunkt der klassizistischen Bildhauerkunst.
Geschaffen wurde es aus Carrara-Marmor von Christian Daniel Rauch; er steht Michelangelo qualitativ nicht nach.

Rauch verdankte den Auftrag Friedrich Wilhelm III., da der Witwer mit Johann Gottfried Schadow unzufrieden war.
Schadow hatte mehrere Büsten und Plastiken von Luise und ihrer Schwester Friederike gefertigt.
Im Volke wurde Schadow dagegen gefeiert, wie er die Schönheit der jungen Frauen authentisch eingefangen hatte.
Luise links: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/98/Schadow-Prinzessinnen.jpg

Luise war nicht nur wegen ihres Charmes beliebt, sondern auch für ihren Esprit und ihre Diplomatie.
https://www.projekt-gutenberg.org/aretz/luise/bilder/17luise.jpg
In Tilsit traf sie sich 1807 mit Napoléon, um milde Konditionen für das geschlagene Preußen zu erbitten.
Es gelang ihr nicht wirklich. Beide waren zunächst voneinander beeindruckt, dann aber angewidert.

Luise starb an einer verharmlosten Lungenentzündung und einer Geschwulst im Herzen.
Der König war in tiefer Trauer und brachte in der vierjährigen Arbeit Rauchs immer wieder seine Wünsche vor.
In der Zwischenzeit hatte Karl Friedrich Schinkel im Schlosspark ein Mausoleum für die Königin errichten lassen.
Dort wurde das Grabmal 1814 über ihrem Grab aufgestellt, ehe das Mausoleum erweitert wurde.
1840 wurde der König neben ihrem neuen Aufstellplatz bestattet, ebenfalls mit einem Grabmal von Rauch.