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sich krümmende Larve im Gallertei

sich krümmende Larve im Gallertei

2 009 3

sich krümmende Larve im Gallertei

Ja, ihr habt richtig gelesen ! Die Larven von Fröschen, also ganz frühe Kaulquappen, reagieren auf Lichtreize, sogar noch bevor sie sich durch die Gallerhülle fressen und befreien konnten. Leuchtet man sie mit einer Taschenlampe ganz kurz an, reagieren sie reflexartig mit einer Einrollbewegung, die sich sofort wieder langsam zu entrollen beginnt. Ja, ich habe sogar schon eine ganz frühe Form des Lernens entdecken können: Wenn man eine Jungquappe im Ei mit Abständen dazwischen mehrmals hintereinander anluchtet, kommt es zum Effekt der Habituierung, der Gewöhnung, zum Ausbleiben der durch den Reiz ausgelösten angeborenen Reaktion. Der Verhaltensbiologe und Graugänsevater Kanrad Lorenz (+ 1983) bezeichnete dieses Phänomen als "reisspezifischen Schwund der Reaktion".
Während der Einrollbewegung der Larve hier verhältnismäßig gut zu erkennen (trotz Foto durch den klaren Wackelpudding der Gallerthülle): die Saugorgane zum Sichfesthalten an Wasserpflanzen oder Steinen unten rechts, die nun paarweise sich entwickelnden Außenkiemenanlagen ober rechts am nach oben zur Seite gedrehten Kopf und die Maulöffnung unten links. Durch das Einrollen erkennt man, beinahe wie bei einem kokettierenden Mädchen, auch einer angeborenen Verhaltensweise übrigens, den Kopf schräg nach unten und innen gerollt, das Ohr nach oben und den Liebsten von unten nach oben anschmachtend. Dies ist kulturanthropologisch von einem Schüler von Konrad Lorenz, bei Irenäus Eibl-Eibesfeld (* 1928) anhand vieler Tiere und Menschen der verschiedensten Kulturen eindrucksvoll fotografisch dokumentiert.
(Dass ich es nicht lassen kann, hier wieder mit einer schrägen Literaturempfehlung rüberzukommen ...)

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Information

Section
Dossier Rana Temporaria
Vu de 2 009
Publiée
Langue
Licence

Exif

APN NIKON D200
Objectif ---
Ouverture 8
Temps de pose 1/60
Focale 50.0 mm
ISO 100