the Milky Way

Namibia. Eigentlich hätten wir alle erschöpft gewesen sein müssen, als wir vom Fish River Canyon zurück in unsere Unterkunft kamen. Doch es schien als gäbe es kein Ende. Denn schon in einer Stunde wollten wir uns wieder zum Abendessen treffen. Jeder verzog sich in seinen wundervoll in die Landschaft eingebetteten Bungalow zurück um sich frisch zu machen. Für mich blieb sogar noch Zeit meine gemachten Bilder auf einer separaten Festplatte zu sichern. Obwohl ich bestens mit Speicherkarten ausgestattet war, löschte ich selbstverständlich nach der Sicherung keine meiner Karten. Was kann sinnvoller sein, als noch eine zweite Sicherung von den gemachten Bildern in Petto zu haben. Parallel dazu lud ich meine Akkus auf.

Dazu nutze ich einen meiner Reiseadapter. Denn in In Namibia werden die Steckdosen Typ D und M verwendet. Daran schloss ich meine aus Deutschland mitgebrachte Steckdosenleiste an. So konnte ich vieles gleichzeitig aufladen. Ich bin, was all das angeht, wirklich bestens organisiert und habe alles mögliche mit, um für das meiste gewappnet zu sein. Am Ende war es ganz sicher nicht verkehrt, denn ich konnte einiges in der Fotogruppe verleihen, was irgendwie dem einen oder anderen doch noch fehlte.

Als wir dann so nach und nach an unserem riesig langen Tisch Platz nahmen, war es eine Freude mal in Ruhe zu sitzen. Ganz ohne Kamera, den Tag Revue passieren lassen. Begeistert wurde sich ausgetauscht, vom Schwärmen ganz zu schweigen. Währen die Bestellung des Essens aufgegeben wurde, bestellten viele schon ihr zweites Getränk. Herrlich in lauer Nacht bei gedämpften Licht dort zu sitzen und zu spüren, wie besonders wohl sich alle fühlten. Ein Miteinander wie es schöner nicht sein konnte. Jetzt wo wir alles so schön zusammen saßen, bot sich an, dass unser unsere beiden Organisatoren, Stefan und Richard, das Wort ergriffen. Stefan erklärte den möglichen Ablauf für die heute noch stattfindende Astrofotografie. Wann und wo wir uns treffen wollten, wer mit ihm und wer mit Richard los zieht. Stefan Liebermann ist international prämierter Landschafts-, Nacht- und leidenschaftlicher Astro-Fotograf, ein Typ der besonderen Art, der sich mit Sternen, Weltall und ihren Galaxien bestens auskennt.....vom Einsatz der Technik ganz zu schweigen.

So ging es dann inmitten der Nacht los. Namibia ist dafür prädestiniert, neben allem was sich Tagsüber an Landschaften und Tierwelt fotografisch einfangen lässt, unbedingt, auch Nacht- und Astrofotografie zu betreiben. Es gibt nur wenige Ort auf der ganzen Welt, wo sich die Milchstraße so bedeutsam und klar sichten lässt, wie hier in Namibia. Fern ab von Lichtverschmutzung, reicht in unmittelbarer Nähe schon das Abstrahlen des Lichtes einer Stirnlampe, um eine Aufnahme zu Nichte zu machen. Gerade wenn man nicht allein vor Ort ist, muss man schon sehr darauf Acht geben, dem Nächsten nicht seine schöne Langzeitbelichtung zu vergeigen.

Was auch noch zu erwähnen ist, Stefan hat sich wirklich Zeit für jeden einzelnen genommen und zeigte mir an meiner Kamera welche Einstellungen erforderlich sind. Dazu gehört der Neigungswinkel der Kamera genauso wie das manuellen Fokussieren eines Punktes und in welchen Abständen die Kamera auf der horizontalen Achse zu schwenken war, um eine gelungene Überschneidung der Bilder zu erzielen. Zwar hatte ich schon mal etwas an Erfahrungen mit der Astrofotografie vor einigen Jahren in Brasilien sammeln können, jedoch nicht so ausgiebig und intensiv wir hier. So entstand mein erstes Hochformat Panorama, bestehend aus 6 Aufnahmen. Begeisterung und Faszination pur.

Für mich war es ein Rausch, in die Weiten des Universums zu schauen und das Gefühl bestätigt bekommen zu haben, hier beginnt die Unendlichkeit. In solch einer Dimension und Klarheit habe ich das Universum mit seiner Milchstraße noch nicht erlebt. Ich war einfach glücklich das erleben zu dürfen.

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