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Totentempel

der Hatschepsut

- Panorama aus 8 Hochformaten, aufgenommen von der ersten Terrasse aus -

Der Totentempel der Hatschepsut stammt aus der 18. Dynastie und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben. Auffällig ist seine eigenwillige Architektur. Die Pylone sind durch offene Pfeilerhallen am Anfang je einer Terrasse ersetzt. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein errichtet.
Der Tempel wurde bis in ptolemäische Zeit genutzt. In koptischer Zeit entstand auf dem Tempel das Phoibammon-Kloster. Das Kloster wurde bis ins 11. Jahrhundert genutzt und von verschiedenen Bischöfen besucht.
Der Tempel wurde innerhalb von ca. 15 Jahren, vom 7. bis zum 22. Regierungsjahr der Königin Hatschepsut, erbaut. Der Haushofmeister Senenmut wird als Architekt angesehen, worauf verschiedene versteckte Darstellungen Senenmuts und das Vorhandensein des für ihn geplanten, unvollendeten Grabes unter der ersten Terrasse deuten. Trotz der vielen Spekulationen um das Verhältnis zwischen Senenmut und Hatschepsut sind die genaue Stellung, die er am Hof innehatte und der Grund, warum er später doch nicht unter dem Tempel bestattet wurde, unbekannt.Neben Senenmut waren noch Hapuseneb, Nehesy, Djehuti, Minmose an der Errichtung des Tempels beteiligt, was durch Namenssteine belegt ist, die im Tempel und in den Rampen verbaut wurden. Während der Damnatio memoriae, von der auch Königin Hatschepsut betroffen war, wurde der Tempel stark zerstört. Viele Wanddarstellungen und Statuen wurden vernichtet.
Damnatio memoriae (lateinisch für „Verdammung des Andenkens“) bedeutet die Verfluchung und demonstrative Tilgung des Andenkens an eine Person durch die Nachwelt.
In Ägypten waren die Pharaonin Hatschepsut und der Pharao Echnaton sowie die weiteren mit der Amarna-Zeit in Verbindung stehenden Könige Semenchkare, Tutanchamun und Eje II. von dieser Art der Rache betroffen. Von ihnen sind daher nur wenige Abbildungen und (meist) keine Mumien erhalten und in den ägyptischen Königslisten werden ihre Namen nicht geführt.

Im 19. Jahrhundert hatte Auguste Mariette am Tempel erste Sondierungen durchgeführt, jedoch nicht dokumentiert. Erst Édouard Naville, der in Deir el-Bahri für den British Egypt Exploration Fund von 1893 bis 1897 und von 1903 bis 1906 arbeitete, räumte die ersten beiden Winter die abgestürzten Felsbrocken und das koptische Kloster, um an die unter dem Schutt von Jahrtausenden liegenden Tempelteile zu gelangen. Howard Carter, ebenfalls vom E. E. F. beschäftigt, kopierte die Gemälde und Inschriften gemeinsam mit anderen Künstlern. Spätere Ausgrabungen erfolgten zwischen 1911 und 1931 durch Herbert E. Winlock für das Metropolitan Museum of Art und Émile Baraize für den Egyptian Antiquities Service.
Ein Teil der während der Damnatio memoriae vernichteten Statuenpfeiler wurden 1934 von einer Expedition des Metropolitan Museum of Art aus New York in einem nahegelegenen Steinbruch gefunden und rekonstruiert.

Zygmunt Wysocki und Janus Karkowski führten ab 1961 besonders Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten durch für das Polish Center of Mediterranean Archeology der Universität Warschau in Zusammenarbeit mit dem Supreme Council of Antiquities.

Bei einem Attentat auf dem Tempelgelände am 17. November 1997 verloren 62 Personen ihr Leben. Die meisten davon waren westliche Touristen, 36 von ihnen Schweizer.

Von der Tempelanlage führt die gerade ca. einen Kilometer lange Prozessionsstraße nach Osten zum Taltempel der Hatschepsut am Rand des Fruchtlandes, vom Taltempel aus weiter zum Nil und auf der anderen Seite des Flusses weiter zum Tempel des Amun-Re in Karnak. Die Prozessionsstraße war ursprünglich auf beiden Seiten von Sphingen gesäumt. Die Sphingen waren aus Sandstein und stammten aus dem Steinbruch Dschabal as-Silsila.
Die eigenwillige Tempelarchitektur unterscheidet sich von den klassischen Tempeln, die aus 1. Pylon - Hof - 2. Pylon - Hof - Säulenhalle bestehen, dadurch, dass hier die klassischen Pylone durch Portikus (Pfeilerhallen) ersetzt wurden und die anschließenden Höfe sich in Terrassen nach oben anschließen und durch Rampen miteinander verbunden sind.

Von Osten her gelangt man über die ca. einen Kilometer lange Prozessionsstraße auf einen großen Hof, auf dessen Westseite sich der erste Portikus, eine Pfeilerhalle aus zwei Pfeilerreihen, befindet. Dieser ist nach Osten hin geöffnet und an beiden Seiten des Portikus steht je eine Kolossalstatue der Hatschepsut. Der erste Portikus besteht aus der Obeliskenhalle, links (südlich) von der Rampe. Sie trägt diesen Namen, weil in den Wanddarstellungen hauptsächlich die Produktion in Assuan, der Transport und das Aufstellen von zwei Obelisken im Karnak-Tempel dargestellt werden. Die rechte (nördliche) Halle wird als Jagdhalle bezeichnet, da überwiegend Jagdszenen von der Jagd auf Wasservögel und Fische dargestellt sind.
In der Mitte führt eine Rampe auf die erste Terrasse. Wieder auf der Westseite dieser Terrasse befindet sich der zweite Portikus, auch dieser ist nach Osten hin offen und es gibt auch hier in der Mitte eine Rampe auf die zweite Terrasse. Der zweite Portikus besteht linksseitig aus der Punthalle, in der die Wandmalereien eine Handelsexpedition nach Punt im neunten Regierungsjahr der Hatschepsut darstellen und rechts aus der Geburtshalle, in der die göttliche Geburt der Hatschepsut dargestellt ist. An die Punthalle schließen sich links die Hathor Kapelle und an die Geburtshalle rechts die Anubiskapelle an.

Die zweite Terrasse wird direkt von einem Portikus eröffnet, durch den man auf die Terrasse gelangt. An dessen Front befinden sich 26 Statuen der Hatschepsut, die zum Teil sehr gut erhalten sind. Die nördliche und die südliche Wand sind mit rituellen Läufen des Königs dekoriert. Die Westwand war unter Hatschepsut mit einem größeren Text dekoriert, der unter Thutmosis III. durch andere Reliefs ersetzt wurde. Durch ein Granittor im dritten Portikus gelangt man auf die Terrasse.

Der Tempel im Jahre 2008

Am Tempel der Hatschepsut
Am Tempel der Hatschepsut
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Und für alle, die hüpfende Touris nicht mögen:

comp_Pano Hatschepsut 2-1
comp_Pano Hatschepsut 2-1
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