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Premium (Pro), Niederkassel

Über Rheinbrücken und -schiffe V

Über Rheinbrücken und -schiffe I
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Über Rheinbrücken und -schiffe II
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Über Rheinbrücken und -schiffe III
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Über Rheinbrücken und -schiffe IV
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Keinen guten Start hatte der Nachfolger des Rheinpfeils, der Rheinjet: Wenige Tage nach der Jungfernfahrt (23. April 1997) auf dem Rhein "versagte" aus bis heute ungeklärten Gründen schon am 29. April 1997 die Ruderanlage – das TFB Rheinjet fuhr bei Osterspai (Rhein-Lahn-Kreis) auf ein rheinaufwärts fahrendes Frachtschiff auf! Von den 23 Fahrgästen wurden sechs verletzt, das Tragflächenboot war am Bug erheblich deformiert.

Gebaut wurde der Rheinjet 1996 auf der weißrussischen Werft Gomel. Die westlichen Standards angenäherte Ausrüstung fand bei De Hoop in Lobith/NL statt. Trotzdem saß man auf einem der 54 Sitzplätze recht spartanisch, Tische gab es keine – sie hätten auch keinen Sinn gehabt, da auf dem hochfrequentierten, dadurch rauhem Rhein, das Tragflächenboot so unruhig lief, dass nichts darauf (auf den Tischen) stehengeblieben bzw. Flüssigkeiten in den Tassen geblieben wären. Es war war fast so wie auf dem Führerstand einer Dampflok der BR 50 bei 80 km/h.

Ich habe auch öfters erlebt, das die TFB (Rheinpfeil und Rheinjet) wegen erheblichem Verkehr die schnelle Gleitfahrt verlassen haben und in der wesentlich langsameren Verdrängungsfahrt fahren mussten.

Kapitän möchte ich auf dem Schiff nicht gewesen sein, hat doch eine Fahrt auf dem Rhein mit meinem schönen alten 286-PS-Sportboot bei 70 km/h allerhöchste Konzentration gefordert (besonders nach 2,5 Bieren bei der Gastronomie auf der Insel Grafenwerth – hoffentlich hängt mir die NSA jetzt nicht noch ein Verfanhren an... und einmal Koblenz hin- und zurück hießen 100 DM Spritkosten)!

Bei Geschäftsleuten war die Verbindung trotz der Unzuverlässigkeit relativ beliebt wegen der Fahrzeiten: Köln–Mainz = 4 Stunden 15 Minuten und zurück 3 Stunden 30 Minuten (jetzt frage keiner, warum zurück schneller...).

Die Tragflächenboote der KD waren mehr Prestigeobjekte, als wirtschaftlich rechenbar. 2001 wurde der Verkehr endgültig eingestellt, die KD (Köln-Düsseldorfer Schiffahrtsgesellschaft) musste verschärft rechnen und hatte die Sparte Flusskreuzfahrten auch schon (auf-)abgegeben.

Das Foto entstand an meinem Geburtstag im August 2000 vom Steuerstand der Rheinfähre "Julius", die zwischen Mondorf/Rhein und Bonn Graurheindorf verkehrt (heute ist es eine größere mit dem Namen "Mondorf")!

Im Hintergrund ist die Landzunge zwischen Sieg und Rhein, das "Kemper Werth", zu sehen. Sie war früher eine Insel und hieß "Pfaffenmütze".

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