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Dorfkirchen (9): Knesebeck-Grablege zu Karwe

Dorfkirchen (9): Knesebeck-Grablege zu Karwe

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Premium (World), Berlin

Dorfkirchen (9): Knesebeck-Grablege zu Karwe

In gegenmittelfreien Corona-Zeiten möchte man wieder religiös werden und für die Infizierten beten.
Deshalb zeige ich eine Serie (von August 2016 und Ostern 2018) über die einzigartigen brandenburgischen Dorfkirchen.

Sie sind oft aus Feldsteinen (Romanik) oder Ziegelsteinen (Gotik) gebaut und wie in der Bretagne umfriedet.
Die Feldsteine sind Relikte der Eiszeit, die Ziegelsteine ein Einfluss der baltischen Backsteingotik.
Ebenso sind Fachwerkkirchen sowie klassizistische Kirchenbauten von Karl Friedrich Schinkel zu finden.
Leider wird der architektonische Schatz von 1500 (!) Dorfkirchen nicht für den Tourismus erschlossen.

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Die Feldsteinkirche im Neuruppiner Ortsteil Karwe wurde vor 1300 errichtet und im Barock umgebaut.
Sie umschließt einen säulenlosen Saalbau. Der Westturm ist verbrettert und von einer neueren Spitzhaube gekrönt.

Vor dem romanischen Portal befinden sich mehrere Gräber des Adelsgeschlechts von dem Knesebeck.
Sie sind nicht vom Schwarzen Stamm aus Niedersachsen, sondern vom Weißen aus Anhalt.
Sie herrschten ab 1207 von Salzwedel aus über die Altmark und das Ruppiner Land.

Von 1721 bis zur Enteignung 1945 war die preußisch-flämische Familienlinie Knesebeck-Milendonck in Karwe ansässig.
Sie brachte einen Generalfeldmarschall der königlich-preußischen Armee hervor und war "gut verheiratet":
mit den preußisch-pommerschen Familien von Bülow, von Bredow, von der Groeben und von Bojanowski.
Das Grab von Generalmajor Xaver von Bojanowski, noch als Leutnant gegen Napoléon im Felde, ist Teil der Grablege.

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