Erwachen des Tages

Nepal. Das kleine Dorf Manang liegt auf eine Höhe von 3519 Metern in der Annapurnaregion ca. 45 km nördlich von Pokhar. Als wichtiger Etappenort der Trekkingroute Annapurna Circuit starten von hier Wandertouren und Expeditionen in die Bergwelt des Himalaya.

Das Dorf, welches sich auch dadurch auszeichnet, dass es Autofrei ist, ist recht überschaubar. Entlang des Hauptweges, von Strasse kann da weniger die Rede sein, finden sich Wohnhäuser, kleine Geschäfte, Cafes und Hotels. Nichts wirkt hier überlaufen. Irgendwie scheint sich alles zu verteilen, auch wenn sich alles dicht aneinandereiht. Kleine Wege die rechts und links verlaufen, führen einen um den Dorfkern herum, lassen viel interessantes entdecken.

Die Gebäude sind hier überwiegend aus Steinen in Verbindung mit Holzverschlag erbaut. Die Witterung ist hier sehr rauh. In den kalten Winternmonaten gehen die Temperaturen stark unter Null. Heizungen, über die wir bei uns so selbstverständlich verfügen, sucht man vergebens. Geheizt wird hier mit ausschließlich mit Brennholz. Überhaupt scheint es, als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Technischer und elektrischer Überfluß ist hier nicht zu sehen. Benzin für die Mopeds oder manchmal auch Motorräder, um klassische Fortbewegungsmittel zu nennen, kann man in kleinen Mengen an einer speziellen Verkaufstelle im Dorf bekommen. Es sind etliche Kilometer die man zurücklegen muss, bis man eine Tankstelle erreicht. Auch wenn es nur ca. 40 Kilomenter bis dorthin sind, ist man aufgrund der unwegsamen und schwer befahrbaren Strasse, Stunden unterwegs. Man wird sich überlegen, ob man für jede kleine Entfernung das Bike nutzt.

Den ganzen Tag an der frischen Luft zu Fuß unterwegs sein, schafft einen. Sobald die Dunkelheit eingekehrt ist, wird es ruhig in Manang. Schon jetztEnde Oktober ist es abends kalt, alles verzieht sich in die Häuser und Unterkünfte. Den Abend mit einem Essen ausklingen lassen, ist für viele ebenso die Möglichkeit, sich mit Reisenden und Einheimischen auszutasuchen. Es ist sehr interessant, woher die Menschen kommen, wohin sie gehen. Ein jeder hat etwas zu erzählen. Es macht neugierig.

Irgendwann überkommt einen dann doch die Müdigkeit. Schließlich liegt auch am nächsten Tag wieder vieles vor einem, was man unternehmen möchte. Für mich ist es einfach wahnsinning Aufregend. Innerlich bin ich völlig unter Strom, gespannt auf all das was noch vor mir liegt. ich wünschte oft, die Zeit würde langsamer verstreichen. Früh morgens, auch wenn ich nicht lange geschlafen habe, bin ich schnell wieder startklar. Selbst wenn es erst nach dem Frühstück los geht, geister ich schon herum. Alleine das Fotoequipment, Datensicherung, aufladen der Akkus und Reinigung von Objektiven braucht seine Zeit.

So blieb dann sogar noch Zeit sich zu Beginn des Sonnenaufgangs auf das Dach des Hotels zu begeben, was glücklicherweise über drei Etagen und einem weiteren Stufenaufgang verfügt. Von dort aus bekommt man eine schöne Sicht, auf eine Teil des Dorfes samt umliegender Bergwelt der Annapurna Region. Die Kälte der Nacht ist noch allgegenwärtig. Nur wer jetzt dick und warm eingepackt ist, samt Mütze und Handschuhen, wird es hier oben länger aushalten. Es war einfach nur schön mitzuerleben, wie hier der Tag erwachte. Anschließend gab es den ersehnten heißen Tee und Frühstück.

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