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OllyADankeszusammenstellung

OllyADankeszusammenstellung

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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

OllyADankeszusammenstellung

Seit einigen Wochen bin ich Hüterin eines „Alten Kauzes“. Gott sei Dank ist es kein Exemplar jener Marke „alter Sack“, der seine Mitmenschen gerne terrorisiert. Der „Kauz“ ist eine Kamera – eine Vollformatkamera, um genau zu sein.
Bisher hatte ich meine Bilder doch eher mit sehr bescheidener Foto-Ausrüstung erstellt. Eine 500D oder auch eine 77D sind nun nicht unbedingt „The Yellow Of The Egg“, was die Nachtfotografie angeht. APSC und doch wat älter – alle beide.
Ich muss ja immer laut schluchzend schmunzeln, wenn davon die Rede ist, dass nur mit „teurer Profiausrüstung“ gescheite Nachtaufnahmen gelängen. Und weil die Leute die nicht haben, entscheiden die sich für das Handy, was von allen möglichen Konsequenzen aufgrund dieser Annahme wahrlich die schlechteste ist. Dabei denke ich, dass sich meine Aufnahmen sehen können lassen, wohl wissend, was ihnen noch „fehlt“ und auch in Kenntnis darüber, wie diese Defizite entstehen (müssen) – manchmal schränkt mich die eher suboptimale Ausrüstung eben doch ein. Dafür war sie günstig!
Wie ich es gerade so schreibe, fällt mir auf, dass ich daheim das reinste Kameramuseum beherberge.
Wurscht!
Nun ist der Kauz auch schon in die Jahre gekommen, aber eben von der Anlage her aufgrund des größeren Sensors in der Nacht leistungsstärker, als meine anderen beiden Schätzchen. Aber, ich muss ein wenig umdenken. Um das Handling zu üben und um ein Gefühl für manche Dinge zu bekommen, habe ich den Kauz mal in ein recht nahe liegendes Naturschutzgebiet entführt – Bortle 5.
Ohne Nachführung und nur leidlich dunkel.
Mal abgesehen davon, dass mein Samyang 14mm dann doch in den Ecken ganz schön verzerrt (fiel mir an APSC nicht so auf), dass ich aufgrund dessen Schwierigkeiten mit dem Stapeln (= stacken) habe, bin ich doch angetan davon, was hier alles zum Vorschein kommt. Die H-Alpha-Bereiche sind schon sehr deutlich sichtbar (auch schon in den Einzelaufnahmen). Ich finde das beeindruckend.

Lieben Dank Olly A. für diese wunderbare Maschine!
:-)

gestapelt | überblendet
STACKED | BLENDED

Kamera: Canon EOS 5D Mark III
ISO 6400 • n=f/4,0 • je ca. 8x20“ • LLL
Objektiv: Samyang 14mm T3.1 (VDSLR)

Bearbeitung:
Photoshop

Commentaire 13

  • andreaspohl 08/12/2023 19:20

    Ich stelle mir vor wie wohl das rechte Bild mit der Milchstraße gewirkt hätte. Der See mit dem Nebel im Hintergrund hat etwas magisches, das wäre sicher irgendwann nochmal einen Versuch wert ;)
    Ansonsten hast du absolut recht, Sensorfläche ist bei Astro-Aufnahmen in Verbindung mit lichtstarker Optik absolut entscheidend. Mit dem Samyang 14mm, ich hab die erste manuelle f/2.8 Version, hab ich mich auch immer schwer getan beim Stacking. Durch die wellenförmige Verzerrung wurden die äußeren Ecken beim Stacking immer nach außen verzerrt, selbst mit Korrektur war da nicht viel zu machen. Mittlerweile nutze ich ein Sony 14mm f/1.8 GM, damit ist Stacking auf einem anderen Level.
    • Claudia Sölter 30/10/2023 3:40

      Ich war selbst überrascht – Bortle 5, wie gesagt.
      Wie soll das nur werden, wenn ich mit dem Teil mal in die Rhön fahre und es dann auf die Nachführung schnalle?
      ;-)
      Aber, es tut schon gut zu wissen, dass ich nun nicht mehr immer nachführen MUSS.
      Ahoi
      Claudia
      @reibol
  • M.Schlosser 29/10/2023 7:04

    Das freut mich, dass Du mit dem Teil so gut zurecht kommst. 
    Da ich mich mit Deinem Kameramuseum  sehr an meinen Technikfriedhof erinnert fühle kann ich die Entwicklung von 300d bis zu meiner jetzigen R8 beurteilen. Ja die Verbesserungen sind da, aber nicht so gravierend wie uns die Industrie glauben machen mag. Die größeren Sprünge sind für mich die Bildbearbeitungsprogramme, wie zB. Topaz Denoiser usw. und in der Objektiventwicklung. Was für ein Sprung von meinem alten Sigma 20mm 1.8 zu meinem neuen 14mm 1.8.
    Und ja ich fand die Ergebnisse mit Deiner alten Ausrüstung genial......Alte Binsenweisheit, es ist nicht die Kamera, es ist der Fotograf
    • Claudia Sölter 30/10/2023 3:36

      Die Vermutung, dass es Werbeversprechen gibt, die mehr oder minder substanzlos sind, habe ich auch schon länger.
      ;-)
      Aber, es gibt natürlich physikalische Gesetze wie z.B. die Brown'sche Molekularbewegung und vor dem Hintergrund macht ein "Upgrade" von APSC zu VF schon Sinn. Die Sensoren haben sich zusätzlich verändert und deren Dynamikumfang.
      Letztlich ist aber der entscheidende Schritt in der Nachtlandschaftsfotografie das Aufsuchen einer dunklen Umgebung und/oder das Nachführen (für mich war das damals eine Offenbarung!).
      Und, ja, ich hatte auch mal das alte Sigma 20mm 1.8 – das Ding ist ne Katastrophe! Konnte nur besser werden – eine ziemliche Enttäuschung, damals.
      ;-)
      Ahoi
      Claudia
      @M.Schlosser
  • ric62 29/10/2023 2:21

    Nun, sicher hat Vollformat so seine Reize, auch für die Nachtfotografie.
    Aber die geht auch mit kleineren Sensoren ganz gut. Sogar noch kleineren als APS-C, die Du grad erwähntest.
    Olympus hat dafür einen Sterne-AF und noch ein paar andere nette Automatismen (LIVE-BULB, LIVE-TIME, LIVE COMPOSITE) kameraintern. Ist nicht mein Metier, aber jemand wie Du sollte davon auch begeistert werden können.
    ;-)
    Gruß, Frank.
    • Claudia Sölter 30/10/2023 3:13

      Danke für den Tipp.
      :-)
      Ich kenne die Olympus-Philosophie ein bisschen, weil mein bester Kumpel damit fotografiert. Er hatte mir sogar mal eine geliehen.
      Für die Nachtfotografie ist es aber tatsächlich so, dass einen ein größerer Sensor weiter bringt, WENN man (wie ich) auf viele Details aus ist (z.B. auf H-Alpha-Bereiche und Dunkelstrukturen) und WENN man dabei evt. gar nicht nachführen möchte. Die Belichtungszeit, bevor die Striche zu Sternen werden, steigt mit größerem Sensor (bei kleinerer oder mittlerer MP-Zahl).
      Die Erfahrung, dass es mit kleineren Sensoren auch geht, habe ich ja nun gemacht. Allerdings musste ich immer nachführen aus o.g. Grunde. Und dann ist man einfach nicht so spontan, denn es muss ja alles erst aufgebaut und eingerichtet werden.
      Und am Ende bin ich mittlerweile auf Canon eingerichtet. Denke nur an die ganze Peripherie, wie z.B. an die Objektive!
      Danke dennoch.
      Ahoi
      Claudia
      @ric62
    • ric62 30/10/2023 11:01

      Ich wollte Dich nicht bekehren.
      ;-)
      Ich hab lange Jahre beides gehabt, Canon und Olympus. Jetzt bin ich eigentlich nur noch mit ner Oly unterwegs. Der Detailreichtum hat sich mittlerweile durch den neuen Sensor in der OM1 etwas verbessert. Auch die highIso-Fähigkeiten. Aber wir müssen da nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Beide Systeme haben ihre Vorzüge. Und wenn man einen guten Objektivpark hat, investiert man eher selten in ein weiteres System.
  • Hans-Peter Bigler 28/10/2023 20:45

    Jetzt untertreibst Du masslos ;-))
    Deine Bilder sind Spitze, ich weiss wovon ich rede, denn ich habe schon einige Nächte draussen verbracht und nicht annähernd solche Bilder fertig gebracht.
    Mal abgesehen davon, die EOS 5D lll ist eine super Kamera, auch wenn sie schon etwas in die Jahre gekommen ist.
    Du schreibst stacked, das machst Du, damit auch der Vordergrund scharf ist, oder?
    Meine grösste Schwierigkeit ist nähmlich die Scharfstellung, da wäre ein Objektiv ohne Autofokus wohl besser geeignet, das kann man bis an den Unendlichanschlag stellen und fertig, oder irre ich mich da?
    Sehr eindrücklich Deine Bilder.Und immer wieder ein witziger, unterhaltsamer Text ;-))
    LG und schönen Sonntag, Hans-Peter
    • Claudia Sölter 30/10/2023 3:23

      Danke für das schöne Lob!
      :-)
      Aber, da ich meine Bilder ja im Original kenne, weiß ich auch, woran es ihnen noch mangelt. Mit dem Vollformat geht es zunächst darum, nicht immer nachführen zu müssen sowie darum, schneller und intuitiver zu einem Ergebnis zu kommen.
      Wenn man maximale Qualität erreichen möchte, ist das Nachführen im Grunde obligatorisch. Damit spart man sich zudem die Anschaffung verschiedener (lichtstarker) Objektive. Auch die Erstellung eines Panoramas geht wegen des größeren Bildwinkels eines VFs schneller.
      Ganz sicher werde ich mit dem VF auch mal nachführen.
      Das Stacken (hier ein so genannter "exposure stack") wird angewendet, um das Rauschen zu minimieren. Diese Vorgehensweise ist nicht zu verwechseln mit einem "focus stack", den Du meinst. Den wenden Nachtlandschaftsfotograf:innen bisweilen noch zusätzlich an, wenn sie ein prominentes Motiv im nahen Vordergrund haben.
      Darauf habe ich hier verzichtet, denn ein dunkler Vordergrund muss ja nicht rattenscharf sein.
      ;-)
      Ahoi
      Claudia
      @Hans-Peter Bigler
    • Hans-Peter Bigler 30/10/2023 9:05

      Danke Claudia
      Ich habe bisher das exposure stack / Belichtung stapel mit HDR verwechselt.
      Schon wieder etwas gelernt, DANKE
      Werde das demnächst ausprobieren.
      LG Hans-Peter