The Once and Future King

The Once and Future King

„Der König, der war und der dereinst kommen wird“ – so nennen die Briten ihren sagenumwobenen König Artus. Obwohl Historiker sich einig sind, dass Artus und auch seine Ritter der Tafelrunde niemals existiert haben und die Überlieferungen vieler verschiedener Stammesfürsten zu fiktiven Personen verschmolzen sind, haben die alten Geschichten auch heute noch ihren Reiz.

Die Legende von Artus beginnt in der cornischen Burg Tintagel. Der britische Hochkönig Uther Pendragon hatte sich bei seiner Krönungszeremonie in Igraine verliebt, die Frau des Herzogs Gorlois von Cornwall. Darauf verließ dieser unerlaubt mit seiner Herzogin den Hof und zog sich in seine Burg zurück, wo er mit seinen Mannen gegen das Heer König Uthers kämpfen musste, der ihm gefolgt war. Während einer Schlacht ließ sich Uther von dem Zauberer Merlin äußerlich in Gorlois verwandeln, kehrte in die Burg zurück und zeugte mit Igraine Artus, der nach der Weissagung Merlins einst der mächtigste König Britanniens werden sollte. Herzog Gorlois fiel in diesem Kampf, so dass Uther daraufhin die schwangere Igraine heiratete. Nach Artus‘ Geburt musste er den Säugling vereinbarungsgemäß an Merlin übergeben, der ihn von dem Ritter Ector aufziehen ließ. Als Artus älter wurde, diente er Ectors Sohn Kay als Knappe.

Nach dem Tod Uthers hatte Britannien zunächst keinen König mehr, denn nur, wer das von Merlin geschmiedete Schwert Excalibur aus dem Stein ziehen konnte, in das Merlin es mit Zauberkraft hineingestoßen hatte, konnte der rechtmäßige König sein. Unzählige Ritter versuchten sich daran, doch keinem gelang es. Als eines Tages ein Turnier in London stattfand, vermisste Kay sein Schwert und schickte Artus los, es ihm aus der Herberge zu holen. Diese war jedoch verschlossen, und so lief Artus zum Kirchhof, auf dem er das Schwert im Stein gesehen hatte, und zog es mühelos heraus, um es Kay zu bringen. Alle Umstehenden erkannten das Schwert sofort als Excalibur, zweifelten aber an, dass dem Jungen Artus gelungen sei, woran so viele edle Ritter gescheitert waren. Daraufhin erschien Merlin und enthüllte Artus‘ königliche Abstammung, und er wurde umgehend zum König Britanniens gekrönt.

Unzählige Abenteuer und Schlachten bestanden der neue König und seine Ritter der Tafelrunde, deren wohl bekannteste Mitglieder Lancelot und Parzival sind, bis sich viele Jahre später in der Schlacht von Camlann auch Artus' Schicksal erfüllte. Er wurde sehr schwer verwundet, doch noch bevor er starb, erschien ein Schiff mit weisen Frauen, die ihn an Bord holten und mit ihm zur geheimnisvollen Insel Avalon segelten. Dort soll er heute noch leben und darauf warten, dass Britannien ihn wirklich braucht. Dann wird er zurückkehren und das Land vor dem Untergang retten. In Anbetracht der Tatsache, dass der (wahrscheinlich harte) Brexit bevorsteht, könnte seine Zeit bald gekommen sein…

Seit April 2016 steht über den Ruinen von Tintagel eine mächtige Bronzestatue, deren eigentlicher Name „Gallos“ lautet, das cornische Wort für Macht, die aber in Anbetracht der alten Sagen für König Artus gehalten wird. Dafür sprechen die schlichte Krone auf dem Kopf, vor allem aber das Schwert, das die Statue in den Händen hält. Das Aussehen mit dem in Fetzen hängenden Mantel und dem teilweise skelettierten Körper ist durchaus gewöhnungsbedürftig, aber je länger man die Statue ansieht, die perfekt mit ihrem Umfeld harmoniert, desto großartiger wirkt sie.
(Quelle: Wikipedia)

Tintagel im September 2018