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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Zweite Chance

Zweite Chance
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Die Augen schwer. Die Beine schwer. Die Kameraausrüstung schwer (wer hat da wieder Blei reingetan?). Der Berg steil. Claudi müde.
Ein paar Tage ganz allein in der Rhön – campen. Geplant war auszuschlafen, zu lesen und ein bisschen und ganz entspannt zu fotografieren. Ja, nee – Plan, Wirklichkeit.
Wenn ich schon mal ein paar klare Tage und Nächte in der Rhön habe (und das auch noch um Neumond herum) MÜSSEN die Pixel einfach tanzen.
Bis zuletzt hatte ich Stress mit Bürokram. Das war so viel, dass ich mich an die Grammatur von Papier erinnerte. Wie viel DIN A4-Blätter beinhalten 2kg Papier bei einer Grammatur von 80g/m²? Dann noch packen. Wer mich kennt, weiß, dass ich die Tochter meiner Mutter bin und bis hin zum Zahnstocher an ALLES denke – redundant. Und die Bude soll auch ordentlich aussehen bei meiner Rückkehr. Und der Kühlschrank mehr als nur Licht und Bakterien beinhalten ... und ... und ... und.
Und immer, wenn ich denke, ich liege gut in der Zeit, kommt die Katze und „produziert“ Verzug. Lediglich knapp 4kg Kampfgewicht können ein größeres Hindernis sein, als ein Sattelzug.
Nun ja, im Grunde bin ich also komplett in Hektik aufgebrochen und kam erst auf einer Wiese in der Rhön zur Ruhe.
Stille und ein bisschen Wind. Klarer Himmel und ein Pott Kaffee. Glücksmoment! Auf dieser Wiese habe ich dann auch fotografiert und übernachtet. Kein tiefer Schlaf wegen der Hütehunde in 1km Entfernung.
Am nächsten Morgen ging es auf den Campingplatz. Wunderschön! Nur der Boden war bretthart. Am Ende habe ich mein Zelt mit Steinen gesichert, nachdem die Aluheringe nach und nach die Köpfe haben hängen lassen. Habe mich ganz schön abgearbeitet.
Abends bin ich dann an diesen Spot gefahren und erkundete ihn zunächst zu Fuß. Ich gehe nicht besonders gut aufgrund diverser körperlicher Themen. Anstrengend!
Bin zwar später wieder mit dem Auto hin, aber an einer Schranke war dann doch Schluss. Also wieder zu Fuß unterwegs – Augen und Beine schwer. Ich war müde und mir fiel auf, dass ich seit einer Woche im Schnitt nur 5 Stunden pro Tag/Nacht geschlafen hatte.
Im Ergebnis hatte ich gar keinen richtigen Plan, WAS ich in dieser Nacht WIE fotografieren wollte. Und man braucht einen Plan (jedenfalls so, wie ich es mache): Einen Orientierungs- und einen Zeitplan.
Ich war sooo müde! Abbruch. Schaffte nur den Boden und dann ging irgendwie nichts mehr. Abmarsch, weil zu tüddelich!
Ich wagte nicht zu hoffen, dass ich in der kommenden Nacht noch eine Chance geschenkt bekäme, doch sie kam überraschend und ich habe sie genutzt.
Visuell war der Himmel klar, aber der Sensor offenbarte die grünen Bänder am Himmel: Airglow!
Spektakulär! Manchmal sind die zweiten Chancen die besseren und Schlaf keine Zeitverschwendung.

nachgeführt | Einzelaufnahmen| Montage | Panorama
(TRACKED | SINGLES | COMPOSITION | PANORAMA)

Boden (18.07.2023)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 3200 • n=f/4 • 90“
Panorama • 2 Reihen • je 10 Einzelbilder • Hochformat
Objektiv: Sigma ZOOM-MASTER 35–70mm f/2,8 @ 35mm

Himmel (19.07.2023)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 3200 • n=f/4 • 180“ (nachgeführt)
Panorama • 2 Reihen • 9+5 Einzelaufnahmen • Hochformat
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 16mm

Nachführung:
Omegon Minitrack LX3

Bearbeitung:
PTGui • Photoshop

Oliven & Marmelade
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Claudia Sölter

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